Indischer Bischof schreibt ins Goldene Buch
Autor: Waltraud Enkert
, Mittwoch, 29. August 2012
Pfarrer Jeremias aus Südindien besuchte zusammen mit seinem Bischof Peter Remigius von der Diözese Kottar die Stadt Höchstadt.
Das Kennenlernen im Jahr 2005 war ein trauriger Anlass. Ein Tsunami hatte am 26. Dezember 2004 Teile Asiens verwüstet. Unzählige Menschen starben. Auch die Südspitze Indiens im Staat Tamil Nadu, Diözese Kottar, blieb nicht verschont. Die Menschen aus Höchstadt und Umgebung halfen. Bei einer Spendenaktion kamen mehr als 100.000 Euro zusammen. Von dem Geld wurde die St. Mary's Primary School gebaut, die 1000 Kindern Platz bietet.
Am Dienstag nun hatte Höchstadt Besuch aus Indien. Pfarrer Jeremias war gekommen, der die Hilfe damals koordiniert hatte. Und mit ihm Bischof Peter Remigius, der schon öfter in Deutschland, aber erstmals in der Region war. "Ich spreche aus dem Herzen", sagte der hohe Geistliche und dankte allen an der Hilfe Beteiligten. Auch aus seiner Familie seien vier Personen beim Tsunami gestorben, sagte er in Englisch, Ursula Mc Intosh übersetzte. Dankesworte schrieb der Bischof dann auch ins Goldene Buch. In der Kreissparkasse fand der Empfang statt, Jelena Roos und Georg Römer umrahmten die Veranstaltung musikalisch.
Pfarrer Jeremias trug sich ebenfalls ins Goldene Buch ein. Er ist seit der großen Spendenaktion kein Unbekannter in der Stadt. Denn weitere Projekte, finanziert aus Höchstadt, folgten. In Form von Patenschaften für Kinder, ein Wassertank für Colachel, ermöglicht durch die Rotarier, außerdem die Renovierung und Ausstattung verschiedener Schulen. Für arme Familien wurde Häuser gebaut, wobei ein Haus 1600 Euro kostet.
Der Bischof bittet um Hilfe für ein Krankenhaus
Pfarrer Jeremias nannte den Empfang "eine große Ehre". Er betonte, dass jeder Cent bei den Armen in Indien ankomme. Denn seine Verwaltung habe Geld angelegt, das sich zu rund sieben Prozent verzinse. Davon würden Verwaltung bezahlt und monatlich bleibe noch Geld übrig.
Bischof Remigius bat um weitere Hilfe. Er wolle ein Krankenhaus bauen. Der Grund: Viele Fischerfamilien können sich in Südindien nicht mehr ernähren. Der Meeresboden habe sich nach dem Tsunami verändert. Die Männer arbeiten an entfernten Küsten, kommen lange nicht heim. Wenn sie kommen, seien viele alkoholkrank, hätten Aids oder Krebs. Für sie solle das Krankenhaus sein, denn eine Versicherung wie in Deutschlang gebe es nicht. Behandlungen müssten bar bezahlt werden.
Eine kleine Anzahlung, "für ein halbes Zimmer", so formulierte es Sparkassendirektor Herbert Fiederling, durften die Geistlichen mitnehmen. Es waren 2000 Euro, gespendet von Kreissparkasse, Rotariern und der Firma Martin Bauer in Vestenbergsgreuth.
Wer für das geplante Krankenhaus spenden möchte, kann dies tun auf das Konto 430 022 822, BLZ 763 515 60, Kreissparkasse Höchstadt, Verwendungszweck Krankenhaus. Die Bank leitet das Geld dann an Pfarrer Jeremias weiter.
Die Spendenaktion 2005 ins Leben gerufen haben die Stadt Höchstadt, die Kreissparkasse, die Firma Martin Bauer, der Fränkische Tag sowie die katholische und evangelische Kirchengemeinde.