In Höchstadt bald Bürgerbüro statt Briefmarken
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 03. Januar 2020
Die alte Post in Höchstadt ist seit Jahren ungenutzt. Doch bald tut sich was in der Immobilie am Marktplatz.
Strahlendes Postgelb ist es nicht mehr. Die Farbe auf dem Putz ist schon etwas ergraut. Die Fenster sind mit schweren Eisengittern gesichert. In Verbindung mit der roten Lampe der Alarmanlage sieht es fast wie eine Justizvollzugsanstalt aus.
Nur am hölzernen Tor des Haupteingangs zum Gebäude am Markt erinnert noch ein eingelassener Adler daran, dass sich hier einmal die - ganz früher noch bundeseigne - Post befand.
Es war keine gute Nachricht für Höchstadt, als 2016 die Deutsche Post und die Postbank angekündigt haben, den Standort am Marktplatz zu verlassen.
Am 1. Juli 2016 war es dann soweit: Die Post schloss ihre Filiale in dem Gebäude im Herzen der Stadt, in dem sie jahrzehntelang Brief- und Paketverkehr abgewickelt hat. In HöchstadtSüd eröffnete übergangsweise im leerstehenden Supermarkt in der Inastraße eine Poststelle. Diese befindet sich nun im Rewe im Aischpark-Center. In Süd gibt es noch im Getränkemarkt Kistner eine Poststelle. In der Innenstadt hat seit damals das Zigarrenhaus Riegler eine Paket- und Posttheke.
Das alte Postgebäude am Marktplatz war 2016 noch im Eigentum der Sparkasse. Diese vermietete die Räume an die Post. Nach deren Auszug nutzte die Sparkasse die Flächen noch eine kurze Zeit.
Immobiliendeal: Stadt greift zu
Dann kam es vor eineinhalb Jahren zum Deal mit der Stadt Höchstadt. Diese kaufte die Immobilie. Und sie kaufte sie gerne, denn das Objekt liegt günstig. Nur das Haus mit der Bäckerei Der Beck im Erdgeschoss trennt die alte Post vom Rathaus. Es sei aus heutiger Sicht - auch preislich - ein lohnenswertes Geschäft gewesen, sagt Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Auf Bitte des FT hat er die alte Post einmal für einen kleinen Rundgang aufgesperrt.
"Sie bietet die Möglichkeit, endlich ein ebenerdiges und barrierefreies Bürgerbüro einzurichten", sagt Brehm. Im ehemaligen Schalterraum der Post lugen EDV-Kabel aus dem Boden. In der Ecke ist mit Glaswänden ein Séparée abgetrennt.