In der Lonnerstadter Schulstraße geht es los
Autor: Evi Seeger
Lonnerstadt, Dienstag, 24. März 2015
Der Markt Lonnerstadt investiert über 200 000 Euro in die Sanierung maroder Straßen. Auf die Anwohner kommen aber zunächst keine Kosten zu.
Die Gemeinderäte wollten sicher gehen, "dass es ka Gschrei gibt", sollten in den kommenden Jahren Straßensanierungen über Verbesserungsbeiträge auf Anwohner umgelegt werden. Denn in der Sitzung am Montagabend galt es, grünes Licht für die Sanierung der Schul- und Goethestraße zu geben. Die Kosten dafür werden nicht umgelegt, da es sich nicht um "qualitative Verbesserungen", sondern lediglich um Instandhaltungsarbeiten handle, entschieden die Räte.
Jahrzehntelang nichts getan
Jetzt rächt sich, dass an den Lonnerstadter Ortsstraßen über Jahrzehnte nichts gemacht wurde: Etliche von ihnen sind sehr marode. Ein Anfang soll jetzt in der Schulstraße und einem Teil der Goethestraße gemacht werden. Deren Zustand sei noch so, dass sie mit einer kostengünstigen Behandlung saniert werden können, erläuterte in der Sitzung Daniel Kammerer vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft.
Wichtig sei es, die Risse zu schließen damit keine Feuchtigkeit mehr eindringen kann, erläuterte er. Dafür würde ein Dünnschichtbelag von nur einem Zentimeter auf eine Klebe- und Versiegelungsschicht aufgetragen. In den Straßenunterbau werde nicht eingegriffen.
Kammerer machte allerdings auch deutlich, dass diese Art der Sanierung nur einige Jahre hält. Er riet dringend dazu, überall einzugreifen, wo eine Straßenreparatur noch möglich sei.
Prioritätenliste erstellt
Der Bauausschuss habe eine Prioritätenliste erstellt, wandte Horst Gäck (SPD/FWG) ein. "Wir waren der Meinung, dass die Höchstadter Straße dringend sanierungsbedürftig ist." Die sei so kaputt, dass nur noch ein Vollausbau in Frage komme, antwortete Kammerer. Deshalb komme es nicht darauf an, wenn sie noch ein Jahr liegen bleibe.
Aber auch die beiden ausgewählten Straßen stünden auf der Prioritätenliste des Bauausschusses, betonte Bürgermeister Stefan Himpel (Freie Wähler). Einig waren sich die Räte aller Gruppierungen, dass für die kommenden Jahre Vorplanungen für anstehende Sanierungen dringend notwendig sind.
Gäck monierte auch, dass der Bauausschuss "vor vollendete Tatsachen gestellt wird". Das lag nach Kammerers Worten an den Finanzmitteln. "Mit 30.000 Euro kann ich im Straßenbau nichts anfangen!"
Jetzt wird die Oberflächensanierung der beiden Straßen auf 77.000 Euro veranschlagt. "Bei einem Vollausbau reden wir von ganz anderen Summen - so um die 400.000 Euro!"
Auch Hydranten werden ausgetauscht
Im Zuge der Sanierung müssten auch gleich die Wasserschieber und Unterflurhydranten ausgetauscht und Kanalschächte repariert werden. 114.000 Euro entfallen auf die Wasserleitungen und müssen durch die Gemeinde vorgestreckt werden, ehe sie sich über Gebühren refinanzieren.
Die Kostenschätzung für das gesamte Projekt beläuft sich auf 219.000 Euro. Die Arbeiten mit einem Volumen von 204.000 Euro sollen aufgrund des vorliegenden Jahresleistungsverzeichnisses von der Firma Gumbrecht aus Wachenroth ausgeführt werden. Die übrigen 15.000 Euro sind Materialkosten für Wasserleitungsarbeiten, die von den Bauhofmitarbeitern ausgeführt werden.
Bürgermeister Himpel hatte sich Gedanken gemacht, wie die Kosten im Haushalt unterzubringen sind: "Wenn wir vom Kleebauernhaus in diesem Jahr nur das Dach machen, hätten wir schon etwas Luft!" Einsparen könne man auch bei den Ansätzen für die Planung des Pfarrgartens (sie ist bereits vorhanden) und beim Brunnenhaus.