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In Adelsdorf wird Integration gelebt


Autor: Johanna Blum

Adelsdorf, Freitag, 08. Sept. 2017

Jürgen Ganzmann, der Geschäftsführer der WAB Kosbach, hatte im Namen aller Mitarbeiter der Jugendhilfe zum zweiten Sommerfest eingeladen.
Die Gäste des Sommerfestes saßen auf Matratzen bei arabischem Kaffee beisammen.  Foto: Johanna Blum


Viele Besucher strömten in die Aischer Straße zur ehemaligen "Otto-Villa", dem jetzigen von der WAB Kosbach geführten "Haus der Jugendhilfe". Jürgen Ganzmann, der Geschäftsführer der WAB Kosbach, hatte im Namen aller Mitarbeiter der Jugendhilfe und des stationären Wohnens sowie der Bewohner zum zweiten Sommerfest des Hauses der Jugendhilfe in Adelsdorf eingeladen.
Die jungen Leute hatten sich wahrhaftig "ins Zeug gelegt" und viele Spezialitäten aus ihrer Heimat (Iran, Aserbaidschan, Irak, Somalia, Äthiopien, Burkina Faso, Guinea, Syrien) vorbereitet. Salate und Grillspezialitäten aus aller Welt, arabisches Fladenbrot, orientalisches Gebäck und Süßspeisen, Stockbrot an der Feuerschale und mehr verlockte zum Probieren und Genießen. Da das Wetter nicht ganz so optimal war, hatte die Villa selbst ihre Türen geöffnet und Gäste wie Altbürgermeister Ewald Münch, Altlandrat Eberhard Irlinger ("der uns noch zu seiner Amtszeit sehr unterstützt hat", so Ganzmann), Bürgermeister Karsten Fischkal (FW), Nachbarn und auch Freunde der WAB und der Jugendlichen waren gerne gekommen.
Im arabisch hergerichteten Raum saßen sie auf Matratzen bei arabischem Kaffee zusammen und diskutierten mit Heike Krahmer von der Jugendamtsleitung des Landkreises, Jürgen Ganzmann, Irina Tartakovskaya (Leitung Jugendhilfe) und Andreas Hirl, dem Gesellschafter der WAB. "Integration findet nicht in der geschlossenen Gesellschaft, sondern in den Betrieben und bei Festen statt", so Ganzmann. Die jungen Menschen seien hoch motiviert und würden liebend gerne arbeiten - was aufgrund der Gesetzeslage aber nicht möglich sei. 35 Nationen - unbegleitete Jugendliche, aber auch Mitarbeiter - und die verschiedensten Religionen treffen bei der WAB aufeinander.
Die Jugendlichen absolvieren im Moment verschiedene Praktika mit Erfolg und sie sind schon in der Lage selbst kleine Reparaturen an Autos zu erledigen oder sich gegenseitig die Haare zu schneiden. Auch die deutsche Sprache beherrschen sie immer besser. Das Klima im Haus ist hervorragend und man spürt überall den Geist des engagierten Geschäftsführers, der noch viele gute Ideen im Kopf hat und weitere ausbrütet. Auch gegenüber in der Begegnungsstätte der Awo herrschte reges Treiben, dort sorgte Andreas Ullmann von der WAB Höchstadt musikalisch für Stimmung. Im Garten waren Tische und Bänke aufgestellt, in der Mitte brannte ein wärmendes Feuer, an dem später Stockbrote gebacken wurden.