Imker lassen Rennbienen starten
Autor: Redaktion.
Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 13. Juni 2014
Höchstadts Imkerverein will Bürger für Umgang mit Bienenvölkern sensibilisieren.
Der Imkerverein Höchstadt und Umgebung begeht am morgigen Sonntag am Lehrbienenhaus sein Blütenhonigfest sowie den Tag der offenen Tür. Das Lehrbienenhaus befindet sich am Galgenberg in Höchstadt-Süd. Ab 11 Uhr gibt es Mittagessen, außerdem eine Kaffee- und Kuchentheke.
Große Spannung dürfte um 15 Uhr beim Bienenwettfliegen aufkommen. Wieder werden je drei Flugbienen farbig markiert und in etwa dreihundert Metern Entfernung frei gelassen. Zu erraten gilt es, welche "Rennbiene" als erste das Flugloch des Heimat-Bienenstocks erreicht. Als Preise gibt es Blütenhonig und als Superpreis spendete ein Imker einen Segel-Freiflug.
Großer Wert legen die Imkerinnen und Imker an diesem Tag auf das Informationsangebot über die Welt der Bienen. Auf Info-Ständen bekommt man Antworten auf alle Fragen zur Bienenhaltung. Dass Bienen ihr Baumaterial Wachs selber erzeugen können, ist allgemein bekannt. Der Imker zeigt auf, wie man diesen kostbaren Rohstoff den Bienen zur Arbeitsentlastung wieder zurück gibt. Auch dass Honig nicht gleich Honig ist, wird näher erläutert. Ein Imker wird seine gesamte Gerätschaft dabei haben und damit die Arbeiten während des Bienenjahres demonstrieren.
Wer sich schon immer mal mit dem Gedanken befasste, selber eine Hobbyimkerei anzufangen, der findet Hilfe am Infostand von zwei Neuimkern. Auch der direkte Kontakt mit den Bienen wird nicht fehlen. Wer sich zutraut, darf eine vollbesetzte Wabe aus dem Bienenvolk selber in die Hand nehmen und das geschäftige Treiben von etwa zwei Tausend Bienen aus nächster Nähe betrachten.
Die Drohne kann man streicheln
Mit etwas Glück findet man in dem Gewusel auch die Bienenkönigin und der Größenvergleich zu den Arbeiterinnen und Drohnen ist möglich. Die Kinder dürfen gerne einmal die stachellose Drohne streicheln. Große Aufmerksamkeit dürfte die bunt blühende Bienenweide auf dem Lehrbienenhausgelände erregen. Gartenliebhaber bekommen hier viele Anregungen über insektennützliche Pflanzen, die ihre Blütezeit erst später im Jahr haben.
Die Imker im Raum Höchstadt sind dieses Jahr vom Bienensterben verschont geblieben. Nach einem fast mediterranen Winter hat die Vegetation sehr früh eingesesetzt und die Bienen hatten innerhalb weniger Wochen ein Schlaraffenland an Blütenvielfalt als Nahrungsquelle. Der überaus reiche Nektareintrag regte die Bienenvölker zur Nachwuchspflege an, bereits Mitte April gab es die ersten Schwärme. Die Ernte des Blütenhonigs erfolgte bereits Ende April, vier Wochen früher als sonst. Leider hat diese frühe Entwicklung der Bienenvölker auch ihr Todfeind, die Varroamilbe, zur Vermehrung genutzt. Erkennt der Imker den varroabedingten Befall nicht rechtzeitig, so ist dies für das Bienenvolk tödlich.
Warum lebt eine Biene im Frühjahr nur etwa sechs Wochen, im Winter aber sechs Monate? Warum begeht die Drohne bei der Begattung der Königin einen Lustselbstmord? Und warum sind die Hummeln den Honigbienen in der Bestäubungsleistung überlegen? Fragen wie diese werden am Sonntag beantwortet.