Im Pfarrheim duftete es wie in Surinams Küchen
Autor: Manfred Welker
Herzogenaurach, Mittwoch, 07. Februar 2018
Das kleinste Land Südamerikas steht beim Frauen-Weltgebetstag im Mittelpunkt. Für das Vorbereitungstreffen in Herzogenaurach wurde landestypisch gekocht.
           
Bei der Dekoration im Pfarrzentrum am Kirchenplatz in Herzogenaurach dominierten die Darstellungen Surinams, und aus der Küche roch es sehr verführerisch. Kein Wunder, denn der Frauen-Weltgebetstag am 2. März ist in diesem Jahr Surinam gewidmet.
Zahlreiche Herzogenauracherinnen und auch einige Männer hatten die Vorbereitung dieses Frauen-Weltgebetstag übernommen. Diese Veranstaltung, die von Frauen aller Konfessionen getragen wird, steht in diesem Jahr unter dem Motto: "Gottes Schöpfung ist sehr gut!" Surinam, das kleinste Land Südamerikas, ist in diesem Jahr der Anlassgeber.
  
  Viele indigene Kulturen
 
Im Vorbereitungstreffen wurde Surinam vorgestellt. In Surinam sind zahlreiche indigene Kulturen vertreten. Die Küste wurde 1498 von Christoph Columbus entdeckt und von Amerigo Vespucci, dem der neue Kontinent seinen Namen verdankt, erkundet. Niederländer und Engländer versuchten Kolonien zu gründen. Eine ursprünglich englische Kolonie wurde 1667 von den Niederländern besetzt und erhielt den Namen "Niederländisch Guayana". Vor allem im 18. Jahrhundert nahm diese Kolonie einen wirtschaftlichen Aufschwung, es wurde mit Hilfe von afrikanischen Sklaven Kaffee, Kakao, Tabak, Zucker und Indigo angebaut. Die Sklaverei wurde erst 1863 abgeschafft. Im 19. Jahrhundert wanderten Inder, Chinesen und Bewohner von Java ein. Dadurch entwickelte sich ein Vielvölkerstaat, in dem Europäer mit Kreolen (37 Prozent) sowie Menschen indischer (etwa 35 Prozent), indonesischer (14 Prozent) und chinesischer Herkunft zusammenlebten. Surinam verfügt über natürlichen Ressourcen an Kautschuk, Gold und Bauxit. Nach dem Zweiten Weltkrieg, 1954, erlangten Surinam und die Niederländischen Antillen durch das Königreichstatut eine eingeschränkte Selbstverwaltung, die volle Unabhängigkeit trat 1975 in Kraft
  
  Sägebrecht und Surinam
 
Die berühmte Schauspielerin Marianne Sägebrecht ("Out of Rosenheim", 1987) fühlt sich seit ihrem fünften Lebensjahr eng mit Surinam verbunden. In ihrem Buch "Auf dem Weg nach Surinam" verbindet sie Biografisches mit Einblicken in die zauberhafte Vielfalt des exotischen Landes. Die Liebe zu diesem Land weckte ihr Großvater, der ihr als Gärtner viel Wissen über Pflanzen und Tiere vermittelte, die es im Regenwald von Surinam gibt. Darüber hinaus fühlt sie sich mit dem Weltgebetstag verbunden, da dieser aktiv für die Rechte von Frauen und Mädchen eintritt, gleich welcher Konfession.Für die musikalische Umrahmung sorgt Brigitte Kreppel und ein Projektchor.
  
  Ginga biri und Baka bana
 
Da das Essen mit der Familie für die Menschen in Surinam sehr wichtig ist, gab es nach dem offiziellen Teil natürlich Spezialitäten wie Ginga biri (Ingwerbier), Baka bana (ausgebackene Bananen), Frikadel Djawa (Hackfleischbällchen), Moksi Alesi (gemischter Reis mit Salzfleisch) und Goegerie (vegetarisches Gericht mit Kichererbsen). Die Gerichte wurden von Helferinnen teilweise zu Hause aber auch in der Küche des Pfarrzentrums vorbereitet. Das Rezept für den ebenfalls angebotenen Überlebenssuppentopf "Chakalaka" stammt übrigens von Marianne Sägebrecht.   
  Termine
 
Der Weltgebetstag findet am 2. März um 19.30 Uhr in der evangelischen Kirche Herzogenaurach statt.Am 20. Februar wird Marianne Sägebrecht in Nürnberg eine Benefizlesung für den Weltgebetstag halten.