Im Kreis Erlangen-Höchstadt wird an 25 Stellen geblitzt
Autor: Michael Busch
, Mittwoch, 09. Oktober 2013
Lieber mal langsam fahren - mit diesem Motto kann man sich am Aktionstag "Blitzmarathon" Geld sparen. Allein im Landkreis Erlangen-Höchstadt wird an 25 Stellen die Geschwindigkeit kontrolliert.
Wer am Donnerstag ein rotes Blitzlicht sieht oder durch eine Polizeikontrolle aus dem Verkehr gezogen wird, weil er zuvor mit dem "Laser abgeschossen" wurde, ist höflich gesagt: Selber Schuld! Denn kaum ein Ereignis wurde in den letzten Tagen so ausgiebig behandelt und angekündigt wie der "Blitzermarathon".
Selbstverständlich macht diese Idee an den Landkreisgrenzen nicht Halt.
Auch die Polizeidienststellen Höchstadt, Herzogenaurach und Erlangen sowie Erlangen-Land sind mit dabei, wenn es gilt, auf das Problem "Geschwindigkeitsübertretung" aufmerksam zu machen. Immerhin kam es auf den Straßen Mittelfrankens im vergangenen Jahr zu 3044 Geschwindigkeitsunfällen, in deren Folge 361 Personen verletzt und 25 getötet wurden.
Damit stieg die Zahl in Mittelfranken gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent, und damit deutlich an.
An 25 Stellen wird im Landkreis gemessen, an vier weiteren Stellen auf Erlanger Stadtgebiet.
Die Landkreis-Blitzer und -Laser befinden sich vor allem an den Straßen rund um Adelsdorf (5 Mal), Heroldsberg (3), Herzogenaurach (3), Höchstadt (3), Mühlhausen (3) und Weisendorf (3). Jeweils eine Einheit ist im Raum Lonnerstadt unterwegs, in Baiersdorf, Hemhofen und Kalchreuth unterwegs. Wobei die Polizei darauf hinweist, dass die Stellen jederzeit flexibel eingesetzt werden könne, sich also auf einen festen Standort zu konzentrieren für den Raser die falsche Einstellung ist.
Gerhard Backert, der stellvertretende Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Höchstadt erklärt, dass im gesamten "Schutzgebiet" geblitzt werde. Es werden mindestens zwölf Beamte nur für diesen Aktionstag eingesetzt. Innerhalb von zwölf Stunden werden sie an den vorgesehenen Orten den Verkehr kontrollieren. "Die Standortwechsel sind alle ein bis zwei Stunden vorgesehen, das wird aber zum Teil auch kurzfristig entschieden", gibt er bekannt. Zusätzlich ist die Verkehrspolizei im ganzen Landkreis mit Radarfahrzeugen vertreten, die auch immer wieder ihren Standort wechseln.
"Wir wollen keine Wegelagerei betreiben, sondern die Autofahrer dafür sensibilisieren, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten", beschreibt er den Aktionstag, der nicht nur bayernweit stattfindet, die gesamte Republik blitzt. Die Leute sollen ihr Augenmerk mehr auf ihre Geschwindigkeit legen, da Unfälle mit überhöhter Geschwindigkeit vor allem außerorts erstens häufig vorkommen und zweitens meistens schwere Folgen nach sich ziehen.
Nach dem Blitztag ist aber nicht Schluss mit der Kontrolle. Bis mindestens Mittwoch nächster Woche werde man verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchführen. "Nicht mehr so geballt, wie an dem Aktionstag, aber weiterhin verstärkt." Er gibt aber zu: "Wir haben nichts dagegen, wenn der Tag ‚nicht erfolgreich‘ verläuft. Wenn sich jeder an die Begrenzungen hält, hätten wir unser Ziel erreicht."
Ähnlich sieht es Norbert Hacker, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Herzogenaurach.
"Wir sind selbstverständlich dabei." Die Schwerpunkte seine die unfallbelasteten Stellen. 24 Stunden, immer wieder an den verschiedenen Stellen auftretend, werde geblitzt. "Eingesetzt ist eine Laserpistole und vier Kollegen. Aber Achtung: Das heißt nicht, dass nicht auch mal zwei der Stellen auf einmal besetzt sein können, da die Verkehrspolizei Erlangen ebenfalls misst. In der auf den Tag folgenden Aktionswoche wird auch an diesen Messstellen weiterhin verstärkt gelasert - dann aber ohne Extra-Personal.
Der Grund liegt für Hacker auf der Hand: "Nicht angepasste Geschwindigkeit ist Unfallursache Nummer Eins auf deutschen Straßen." Kontrollen tragen maßgeblich zur Sicherheit bei - "unser Anliegen ist es, die Unfallzahlen zu senken".
An Schulen stehen die Blitzer am Marathontag und in der Aktionswoche nicht, da der Schwerpunkt auf Landstraßen liegt. Schulen sind eher nach Ferienzeiten wieder Schwerpunkte, um Leute wieder zu sensibilisieren. Am Rande erwähnt Hacker, dass "es ja oft die Eltern selbst sind, die zu schnell fahren".
"Wer rast, tötet", heißt es in der Ankündigung der Polizei, und wer sich nicht an Regeln hält, "verachtet unsere Gesellschaft". Deutliche Töne mit der Hoffnung, dass die Blitzer möglichst lange aus bleiben. Doch die Beamten sind sich sicher, das auch im hiesigen Landkreis genug Fahrer, trotz aller Warnungen, wenig "blitzgescheit" in die Falle tappen.
Eine Übersicht über die Messstellen finden Sie hier.