Im Kinderhospiz an Grenzen stoßen
Autor: Johanna Blum
Gremsdorf, Donnerstag, 14. November 2019
Ein Ehrenamt im Kinderhospiz bedeutet Arbeit zwischen Leben und Tod, zwischen Fröhlichkeit und tiefer Trauer, berichtet die Gremsdorferin Monika Albert.
Monika Albert aus Gremsdorf engagiert sich ehrenamtlich im Erlanger Kinderhospiz. In Anerkennung ihres Engagements war sie heuer sogar zum Bürgerfest des Bundespräsidenten nach Berlin eingeladen. Im Gespräch mit unserer Zeitung verrät sie, warum sie sich engagiert und was sie dabei bewegt. Außerdem spricht sie über ihre speziellen Grenzerfahrung zwischen Leben und Tod, zwischen Fröhlichkeit/Dankbarkeit und Traurigkeit.
Sie engagieren sich ehrenamtlich im Kinderhospizdienst des Hospiz Vereins Erlangen. Seit wann und warum?
Monika Albert: Das war im Jahr 2004 durch eine Spendenübergabe meines Arbeitgebers an die Erlanger Onkologie. Da gab es gerade ein Kochprojekt von Siemens-Mitarbeitern, das die Elterninitiative krebskranker Kinder erfolgreich weitergeführt hat und bei dem ich sehr gerne mit eingestiegen bin. In diesem Rahmen habe ich viele Kinder und deren Familien kennengelernt, Gespräche geführt und Besuche abgestattet.
Dieses Erlebnis regte mich an, eine Ausbildung zur Hospizbegleiterin zu machen und mich im Bereich der Kinderhospiz- und Trauerbegleitung einzubringen. Hier unterstützen wir Familien, die ein Kind mit einer lebensverkürzenden Erkrankung haben. Wir betreuen die betroffenen Kinder zu Hause oder in der Kinderklinik, kümmern uns um Geschwisterkinder und haben ein offenes Ohr für den Kummer der Eltern.
Außerdem engagiere ich mich im Kinderschutzbund als Familienpatin. Derzeit betreue ich ein vierjähriges Mädchen, um seine alleinerziehende Mutter zu entlasten
Was bewirkt die ehrenamtliche Arbeit bei Ihnen?
Bei meinen Tätigkeiten fühle ich mich angekommen. Sie geben mir Mut, innere Ruhe und machen mich gleichzeitig stark. Oftmals bin ich aber ebenso überwältigt und dankbar dafür, welch immenses Vertrauen mir fremde Personen in solch intensiven Lebenssituationen entgegenbringen. Gleichzeitig blickt man natürlich demütig auf das eigene Leben und lernt, Gesundheit für sich und seine Familie noch einmal ganz anders wertzuschätzen.