Ideen-Amt: Es gab viele Anregungen
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Dienstag, 30. Januar 2018
Die Bürger lieferten zum Auftakt des Isek-Prozesses zahlreiche Anregungen. Die Stadt zeigt sich in einer ersten Betrachtung sehr beeindruckt.
Am Montagabend wurde eine erste Zwischenbilanz zum Bürger-Beteiligungsprozess Isek Herzogenaurach 2030plus gezogen. Das Amt für Stadtmarketing berichtet über die vier Tage hinweg von einer starken Beteiligung der Bürger.
Hintergrund ist die Erstellung eines Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) für Herzogenaurach. Die Arbeit an diesem Konzept, das alle Themen und Handlungsfelder der Stadt umfassen wird, hat die Stadtverwaltung Herzogenaurach gemeinsam mit dem Leipziger Stadtplanungsbüro "Büro für urbane Projekte" im Sommer 2017 aufgenommen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Das voraussichtlich im Spätherbst abgeschlossene Isek wird dann Basis und Leitlinie für zahlreiche Entwicklungsschritte
sein, insbesondere in der Innenstadt. Unter der Überschrift "Planung im Dialog" setzt man auf eine breite und vielseitige Beteiligung der Herzogenauracher. Denn nur so könnten konsistente und abgestimmte Ziele, Handlungsempfehlungen und schließlich auch konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele aufgestellt werden.
Auftakt mit Forum
Am Donnerstag startete der Beteiligungsprozess mit dem Öffentlichen Forum im Jugendhaus "rabatz". Dort wurden die Analysen zum Ist-Zustand vorgestellt und es erfolgte ein erster Austausch zu den Themenschwerpunkten und zentralen Fragestellungen. Mit etwa 90 interessierten Gästen war die Auftaktveranstaltung laut Pressemitteilung sehr gut besucht und zahlreiche Bürger nutzten die Gelegenheit, die aus ihrer Sicht wichtigen Themen und Aufgaben zu benennen.Am Freitag, Samstag und Montag bestand die Möglichkeit, sich mit konkreten Vorschlägen an das temporäre "Ideen-Amt" in der Hauptstraße zu wenden und diese in Gesprächen zu vertiefen. Im zukünftigen Gastrobetrieb "Fritz Royal" (ehemals "Turmkämmerla") war hierfür eine Arbeits-Ausstellung vorbereitet.
Viele Gespräche
Auf einem Stadtmodell und an zahlreichen Pinnwänden markierten die Besucher, welche Themen und Orte aus ihrer Sicht eine besondere Qualität besitzen beziehungsweise noch mehr Aufmerksamkeit vertragen könnten. Zusammen mit Vertretern der Stadtverwaltung sowie des Planungsbüros entstanden dabei viele interessante Gespräche, in denen die jeweiligen Perspektiven auf Orte, Ziele und Projekte deutlich wurden. Die Stadt ist von der Teilnahme begeistert. Wörtlich wird festgestellt: "An allen drei Tagen herrschte ein überaus reges Kommen und Gehen im Ideen-Amt". Auch Bürgermeister German Hacker sei begeistert gewesen von der stets steigenden Anzahl an Pinnbrett-Zetteln und Fähnchen im Modell, wird berichtet. "Das ist wirklich Klasse, ich bin gespannt auf die Auswertung", sagte der Bürgermeister.
Ein kurzes Zwischenfazit im Rahmen eines "Get-togethers" mit Akteuren der Innenstadt am Montagabend zeigte dann, wie zahlreich Besucher aller Altersgruppen das Angebot zur Mitwirkung am Stadtentwicklungskonzept annahmen. So manche brachten ihre ganze Familie mit,
so dass auch die Jüngsten ihre Ideen einbringen konnten.
60 Stärken, 85 Schwächen
Zufriedenheit seitens der Veranstalter auch hier: "Insgesamt konnten sehr viele Vorschläge für Umsetzungsstrategien beziehungsweise Ideen für Maßnahmen und Projekte zusammengetragen werden." Aufgelistet wurden 60 Vorschläge zu Stärken, 85 zu Schwächen, 135 zu Zielen und etwa 330 zu Ideen für Maßnahmen, Projekte und Arbeitsstrukturen. Insgesamt fanden sich 200 gesteckte Fähnchen im Stadtmodell wieder.Judith Jochmann, Leiterin des Amtes für Stadtmarketing und Kultur, freut sich in der Presseverlautbarung über die konstruktiven Gespräche und Vorschläge im Ideen-Amt. "Vor allem die Tatsache, dass auch viele
Innenstadt-Akteure ihre Sichtweisen vorgetragen haben, freut mich persönlich sehr, damit zielführende Maßnahmen und Projekte zur Weiterentwicklung der Innenstadt diskutiert und auf den Weg gebracht werden können", wird sie in der Pressemitteilung wörtlich zitiert.
Es sei deutlich geworden, wie sehr die einzelnen Themen und Stadträume zusammenhängen und sowohl die identifizierten Probleme als auch möglichen Maßnahmen einander bedingen. Einen wichtigen räumlichen Schwerpunkt bilden die Altstadt respektive die etwas weiter gefasste Innenstadt. Daneben beziehen sich viele Interessen auf Aspekte, die von gesamtstädtischer Relevanz sind oder sich beispielsweise auf die Aurach, die Herzo Base oder auf innenstadtnahe Gebiete und Verkehrsräume fokussieren.
Insgesamt zielt ein Großteil des gesammelten Meinungsbildes auf die Belebung der Altstadt, auf Fragestellungen der Wohnraumentwicklung und auf bezahlbaren Wohnraum ab.
Denkwerkstatt
Alle eingegangenen Themen und Ideen werden nun in den Denkwerkstätten am 22. Februar und 6. März weiter mit interessierten Bürger vertieft. Dabei werden konkrete Strategien undVorschläge diskutiert und erarbeitet. Anmeldungen sind noch bis Freitag, 16. Februar, an isek@herzogenaurach.de oder telefonisch unter der Nummer 09132/901-244 möglich. red