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HÖS-Freunde formieren sich


Autor: Andreas Dorsch

, Freitag, 22. August 2014

Jochen Tohol und Johannes Denzler sammeln am Höchstadter Altstadtfest Unterschriften für die Wiederzulassung des alten Autokennzeichens HÖS. Neben dem obligatorischen ERH soll HÖS eine Wahlmöglichkeit sein.


"HÖS darf nicht sterben" hat das kommunalpolitische Höchstadter Urgestein Franz Gehr (SPD, später CSU) in den 70er Jahren seine Kampagne genannt, mit der er nach der Landkreis-Gebietsreform wenigstens das Autokennzeichen seiner Heimatstadt retten wollte. Dies gelang ihm damals nicht.

Aber er schaffte es, dass aus dem ER, mit dem die Höchstadter Autofahrer einige Jahre umherfahren mussten, wenigstens ein ERH wurde. Jetzt starten die beiden Höchstadter Jochen Tohol und Johannes Denzler einen neuen Anlauf, das alte HÖS-Kennzeichen wieder verwenden zu dürfen.

Die Regierung hatte es den Kreisen freigestellt, neben den aktuell gültigen Nummernschildern auch solche wieder zuzulassen, die nach der Reform nicht mehr ausgegeben worden waren. So trifft man jetzt nicht nur auf fränkischen Straßen wieder Autos mit EBS für Ebermannstadt, STE für Staffelstein oder PEG für Pegnitz.


HÖS ist dagegen nur noch auf einigen Oldtimern, alten Traktoren und Feuerwehrautos zu finden. Der ehemalige Landrat Eberhard Irlinger (SPD) hatte sich in einer seiner letzten Amtshandlungen dagegen ausgesprochen, neben dem offiziellen ERH auf Wunsch auch HÖS-Schilder auszugeben.

Mit der Heimat identifizieren

Der 26-jährige Jochen Tohol und sein Freund Johannes Denzler wollen sich damit nicht abfinden. "Wir möchten natürlich die Landkreisreform nicht rückgängig machen. Uns geht es nur um die Identifikation mit unserer Heimat", sagt Tohol. Wenn er auf die Karte des Bundesgebiets blickt, in der die Landkreise markiert sind, die alte Kennzeichen wieder zulassen, sieht er viel Grün und nur wenige rote Flecken. Einer dieser wenigen ist Erlangen-Höchstadt.

Nachdem sich der neue Landrat Alexander Tritthart (CSU) vorstellen könnte, das Thema noch einmal auf die Tagesordnung zu bringen, falls sich die Anfragen in Zukunft häufen sollten, wollen Tohol und Denzler aktiv werden. Die beiden planen eine Unterschriftenaktion, die am Höchstadter Altstadtfest anlaufen soll. Am Samstag, 30. August, sind sie von 11 bis 17 Uhr mit einem Stand auf dem Parkplatz im Engelgarten zu finden. "1000 Unterschriften für HÖS sind unser Ziel", sagt Tohol. Er würde sich auch freuen, "wenn der Landrat persönlich vorbei käme".

Der Grund, warum die Forderungen nach dem Kennzeichen HÖS bisher nicht massiver sind, ist für die beiden Aktivisten klar. "Den Leuten ist nicht bewusst, dass HÖS neben dem normalen ERH nur ein optionales Wunschkennzeichen wäre", sagt Tohol.

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