Druckartikel: Hölzerner Karpfen hat in Medbach Premiere

Hölzerner Karpfen hat in Medbach Premiere


Autor: Sonja Werner

Medbach, Sonntag, 18. Oktober 2015

Dieses Jahr bekam die Medbacher Kerwasficht'n einen ganz neuen Look verpasst. Die Kleinen waren mit ihrem ursprünglichen Baum nicht zufrieden - sie ließen sich deshalb ein größeres Exemplar fällen.
Jürgen Zimmermann (links, Ansager beim Baumaufstellen) und Kerwametzger Georg Hartenfels


Ein neues Symbol ziert die Kerwasficht'n in Medbach heuer: Ein hölzerner Karpfen wurde angenagelt - Premiere am Samstag. "Hier ist der Karpfen eben daheim", kommentierte lächelnd Martin Oberle, "Fischdoktor" bei der Teichgenossenschaft Aischgrund, bei der Medbacher Kirchweih aber dabei als schlichter Kieferndorfer, dem Ort, wo er seinen Wohnsitz hat und der seit vielen Jahren gemeinsam mit Medbach Kirchweih feiert.

"Zu jedem Anwesen hier in Medbach gehört praktisch mindestens ein Karpfenteich", erklärte Bernd Zimmermann, Vorsitzender der Kerwagemeinschaft. "Auf unseren Kirchweih-Jacken - übrigens auch auf den neuen T-Shirts - ist er ebenfalls als Maskottchen abgebildet, da wollten wir halt einfach mal was Besonderes haben." Übrigens wird die Kerwasficht'n heuer auch beleuchtet mit einer Solar-Lichterkette, damit man ihn auch bei Dunkelheit gut sieht.

Apropos neue T-Shirts: Die hätten die Medbacher heuer nicht unbedingt

gebraucht, weil die Witterung am Samstag doch eher die Jacken favorisierte. Ins Schwitzen kamen die Männer natürlich dennoch - 27 Meter Baum, den es hochzustemmen galt, haben immerhin so einiges an Gewicht. Und dann wurde er ja vorher traditionsgemäß noch rund um die Kapelle zum Festplatz, dem Kinderspielplatz, geführt und an den Stellen, wo es eng wurde, musste man schon mal mit anpacken.

Die Kinder hatten es da etwas leichter - ihr Baum passte um alle Ecken herum. Dabei war der gar nicht so klein, 14 Meter immerhin. Der ursprünglich von den Erwachsenen für sie ausgewählte war ihnen nämlich zu klein erschienen. "Wir brauchen einen größeren", entschieden die zwölf Kids im Alter von vier bis elf Jahren unisono. Also musste ein anderer fallen - die großen Kerwasburschen sind schließlich stolz auf ihren Nachwuchs, der so selbstbewusst mitarbeitet.

Hilfe brauchte es denn auch ganz wenig, bis die Kinder ihren Baum - als erste natürlich - aufgestellt hatten. Danach waren die Großen dran - souverän wie immer brachten sie das Kirchweihsymbol in die Höhe - trotz des zusätzlichen Karpfengewichts.

Das Spanferkel - Lohn für die Mühe und einer der Höhepunkte der Medbacher Kerwa - brutzelte inzwischen seiner Vollendung entgegen - im Extraofen lagen noch einige Ersatzstücke, falls das Schweinerl allein nicht für alle reichte.

Die Gemeinschaft wurde groß geschrieben bei der Medbacher Kerwa wie alle Jahre. Die Zusammenkünfte im Zelt waren für alle eine Freude und auch am heutigen Montag, wenn wieder alles aufgeräumt wird, wird gemeinsam angepackt.