Höchstadts Dekan feiert 25-jähriges Priesterjubiläum: "Kilian, bleib hier noch lang!"
Autor: Johanna Blum
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 02. August 2015
Höchstadts Dekan Kilian Kemmer feierte am vergangenen Samstag sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Zu den Gratulanten gehörten neben Freuen, Familie und Gemeinde auch Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU).
Mit einem Gottesdienst, einer Talkrunde und einer großen Feier beging Höchstadts Dekan Kilian Kemmer am Samstag sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Zu den Gratulanten gehörten neben der Pfarrgemeinde, seiner Familie und Freunden auch viele Gästen aus der Politik - allen voran Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU), Landrat Alexander Tritthart (CSU), Regierungspräsident von Mittelfranken Thomas Bauer, Bezirkstagspräsident Günter Denzler (CSU), Landrat Johann Kalb (CSU/Bamberg). Und auch Kardinal Brandmüller aus Rom kam, um Kemmer zu gratulieren.
Zum Festgottesdienst um 15 Uhr auf dem Schlossplatz zogen knapp 30 Priester, die Fahnenabordnungen der Vereine und fast 70 Ministranten ein. Der Abt der Benediktinerabtei Einsiedeln, Urban Federer, ein langjähriger guter Freund Kemmers, hielt die Festpredigt. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Stadtkapelle Höchstadt unter der Leitung von Georg Römer, der Kirchenchor St. Georg Höchstadt unter der Leitung von Friedrich Kirschner und an der Orgel wechselten sich Wolfgang Först und Reinhard Döring ab.
Mutig wie sein Namenspatron
Abt Urban warf in seiner Predigt die Frage auf "Darf sich ein Priester politisch äußern?" Natürlich wollte er das Priesterjubiläum seines Freundes nicht für politische Wahlpropaganda missbrauchen. "Wie könnte ich das als Nicht-EU-Bürger, und das im Freistaat Bayern und dann noch in Franken! - Ihr lasst euch ja von außen eh nichts sagen!" Für alle Gläubigen, aber besonders für Priester wegweisend sei das Wort Gottes! Darum hatte der Abt für diesen Anlass Tageslesungen gewählt, die "sperrig sind wie das Leben". Wer sich mit dem Wort Gottes beschäftige, lerne als erstes, dass ein frommer Mensch kein Schwächling ist. "Er muss stark sein und hat womöglich Konsequenzen für seine Überzeugung zu tragen."
"Ein Netzwerker, wie ich keinen zweiten kenne"
Bürgermeister Gerald Brehm (JL). "der Meister des kurzen Wortes", dankte in seinen Glückwünschen für die große Freundschaft, die ihn mit Kemmer verbindet. "Unser Dekan ist ein Netzwerker, wie ich keinen zweiten kenne.", betonte er. Sein Namenspatron ist der Hl. Kilian, ein Kämpfer und Kirchenmann und eine besondere Eigenschaft Kilian Kemmers sei die eigentliche Bescheidenheit. "Wir alle verneigen uns vor deiner bisherigen Lebensleistung und wir hoffen, dass du bleibst!"
Die anschließenden Grußworte umrahmten sehr beeindruckend Michael Ulbrich (Piano), Martin Oberle (Trompete), Georg Schlee (Piano), Corinna Staudigel (Gesang), Lukas Schwägerl (Gesang), Georg Scheer (Gitarre) und Lisa Köberlein (E-Bass). Im Song von Ulbrich und Oberle ertönte immer wieder "Kilian, Kilian, bleib hier noch lang!" und alles klatschte begeistert Beifall.
Misch-Ehen bei den Brüdern "erfolgreich verhindert"
In einer Talkrunde, moderiert von Christian Ulbrich und Alexander Barth: Let's talk about ...wurden Kemmers Bruder Heinrich und Pater Titus, der ehemalige Priester der Oberen Pfarre in Bamberg, der kirchlichen Heimatgemeinde Kemmers, befragt: Was macht für Sie Kilian Kemmer besonders? "Kilian hat Maiandachten statt Geburtstagspartys gefeiert", so sein älterer Bruder. Die legendäre Pfarrschwester Lichthilde hat immer betont, dass einer der vier Kemmer Buben Pfarrer werden müsse - und das war halt dann Kilian.", schmunzelte er. "Und Mischehen bei seinen Brüdern hat er auch verhindert!" Dass es nicht gar so schlimm war, erklärte dann sein ehemaliger Heimatpfarrer: "Kilian war normal und kein frömmelnder Bub!", betonte er. Adolf Wedel, ebenfalls ein guter Freund, sprach von Kemmers Tugenden: Leidenschaft, Verantwortung und Glauben und Harald und Sabine Dorsch, zwei Ur-Höchstadter hielten mal zur Abwechslung dem Dekan eine Predigt. Sie erinnerten an die schönen Zeiten in der Bütt. "Bleib in Höchstadt, da kennst' die Feinde!", rieten sie ihm.
Als Geschenk erhielt er einen Sack Putz: "Das ist der Anfang von der Sanierung der Kirche!" Bernd Lohneiß, der Schulleiter des Gymnasiums erzählte vom Jubilar als einfühlsamem Pädagogen, bei Lehrern und Schülern gleichermaßen beliebt. Als Geschenk überreichte er ihm einen Bildband über die Romfahrt. Auch Kirchenpflegerin Tanja Schwägerl und Karola dos Reis Goncalves, PGR-Vorsitzende, waren voll des Lobes für ihren Dekan. "Ein Priester mit Leib und Seele und ein umsichtiger Verwalter der ihm anvertrauten Güter!"
Der Pfarrer selbst hatte das letzte Wort - und dankte allen
In allen Reden wurde immer wieder betont, wie froh man ist, dass der Dekan Kilian hier in Höchstadt ist!
Wie immer hatte der Pfarrer das letzte Wort "Ich will keine Litanei an Dankesworten herunterleiern. Ich danke allen gleichermaßen." Er überreichte seinen drei Damen: Karola dos Reis Goncalves, Tanja Schwägerl und Silvia Lohmann einen dicken Strauß Blumen, sein Lieblingslied "Der Weg" (Grönemeyer) erklang und dann waren alle Gäste zum gemütlichen Teil mit Essen und Trinken auf dem Platz vor dem Landratsamt eingeladen.
Um 21.30 Uhr beendete der Abendsegen mit dem Liederkranz (Leitung: Gabriel Konjaev) in St. Georg den Jubeltag.