Höchstadts Abiturienten verabschieden sich
Autor: Britta Schnake
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 19. Juli 2020
Am Gymnasium in Höchstadt wurden die Abiturienten verabschiedet. Sie haben einen außergewöhnlichen Abschluss hinter sich.
Kein Zweifel, dies war ein ganz besonderer Jahrgang an Abiturienten, der am Freitagabend auf dem Südhof des Gymnasiums seine Verabschiedung erfuhr.
Auch das böse C-Wort (Corona) spielte dabei eine Rolle. "Die Einschränkungen haben viele Schüler verunsichert", so Schulleiter Roland Deinzer, "Unsere Lehrkräfte haben die Schüler sehr engagiert begleitet." Hilfestellung gab es laut Deinzer auch von Seiten des Ministeriums, weil so auf Schulaufgaben verzichtet werden konnte und die volle Konzentration der Schüler auf dem Abitur gelegen habe.
Eine weitere Besonderheit ergab sich durch die Erprobung der sogenannten Mittelstufe plus, wobei die Schüler entscheiden können, ob sie ein Jahr zusätzlicher Lernzeit wählen, oder nicht. Aus diesem Grund wurden dieses Jahr statt der gewohnten etwa 100 bis 110 Schüler lediglich 59 verabschiedet.
Ricarda Nietsch und Linus Hutzler geleiteten die Gäste souverän durch den Abend. Das diesjährige Motto "Die goldenen Zwanziger - Abgang mit Stil" war wohl durchdacht und ließ kaum Fragen offen.
Lehrer mussten daheim bleiben
"Die Zwanziger waren eine Zeit des Aufbruchs", so Nietsch. "Wie in den Zwanzigern die Wirtschaftskrise hat uns jetzt die Corona-Krise eingeholt." Den Corona-Auflagen geschuldet, wurden keine Lehrer eingeladen und jeder Absolvent durfte nur zwei Gäste mitbringen, damit man nicht über die 200 erlaubten Teilnehmer kam.
"So hadie Erprobung der sogenannten Mittelstufe plust es also doch noch geklappt, dass wir euch die Abiturzeugnisse nicht per Post zuschicken müssen, sondern sie euch in einem feierlichen Rahmen überreichen", so Schulleiter Deinzer, "Hinter allem steht eine wichtige Erfahrung. Letztlich haben wir unser Leben nämlich nicht selbst in der Hand", fährt er fort und zitiert von Ämilie Juliane Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt: "Es kann vor Nacht leicht anders werden, als es am frühen Morgen war."
Trotz Krise: Vertrauen in Zukunft
Aber er wünscht seinen Schülern auch Vertrauen in die Zukunft, denn: "Wo das Vertrauen verloren geht, gerät das Leben in Gefahr" und ergänzt: "Am Ende wird alles gut werden und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende." Auch Landrat Alexander Tritthart (CSU) gratulierte den Abiturienten: "Ihr habt nicht nur ein Abitur gemacht, ihr habt 2020 Abitur gemacht", so dass sich das Thema Corona auch durch seine Rede zog.