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Höchstadter Theatergruppe lebt vom Teamwork


Autor: Tina Meier

Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 24. Januar 2017

Seit fast 20 Jahren bringt der Höchstadter Verein The.a.d.A. abwechslungsreiche Geschichten auf die Bühne.
Nach der Aufführung von Max Frischs "Biografie: Ein Spiel" genießen die Hauptdarsteller den Applaus. Von links: Armin Scharf, Ines Becker, Johannes Dotterweich, David Doczkal, Elisabeth Donat Foto: Tina Meier


"Unsere Maxime ist es immer, den Zuschauer mit einem schönen Theaterabend zu verwöhnen", sagt Sven Berwein. Er sitzt auf der Bühne und beobachtet, wie Reihe für Reihe die Stühle aufgestapelt werden, auf denen noch vor wenigen Minuten die Theatergäste saßen. Während in der Aula des Gymnasiums die Aufräumarbeiten beginnen, sind sie schon auf dem Heimweg.
"Wir möchten den Zuschauern etwas mit auf ihren Weg geben und sie zum Denken anregen. Deshalb wählen wir gerne gesellschaftskritische Themen mit Tiefgang, dramatisch angehaucht und mit feinem Humor", erklärt Berwein, der 2002 die Aufgaben des Spielleiters übernommen hat. Im November 2016 führten sie dreimal das Stück "Biografie: Ein Spiel" von Max Frisch auf und stellten dabei die Frage: Würdest du etwas ändern, wenn du dein Leben nochmal lebst?


Monatliche Treffen

Neben aller Dramatik steht im Theaterverein The.a.d.A. besonders die Gemeinschaft im Vordergrund. Ungefähr einmal im Monat treffen sich die Mitglieder der Gruppe und machen sich gemeinsam auf die Suche nach einem neuen Stück, das je nach Personenzahl und Interesse ausgewählt und überarbeitet wird.
"Wir halten uns schon an die Vorlage, peppen sie aber auch gerne auf, um mit unserer Umsetzung die Zuschauer zu überraschen", berichtet Johannes Dotterweich, der seit den Anfängen der Theatergruppe dabei ist. 1998 formte sie sich aus ehemaligen Schülern des Gymnasiums Höchstadt und wurde 2007 zu einem eingetragenen Verein. Ihr Name The.a.d.A. deutet schon auf ihre Verbundenheit mit der Heimat hin. Er ist eine Abkürzung für "Theater an der Aisch".
Auch die weiteren Mitglieder sind zu einem großen Teil ehemalige Abiturienten, die während ihrer Schulzeit die Liebe zum Theater entdeckten und im Verein weiter ausleben können. So fühlen sie sich immer noch sehr mit ihrer alten Schule verbunden und zeigten im vergangenen Jahr ihre Dankbarkeit durch eine großzügige Spende an das Gymnasium.
"In der letzten Probephase, ein paar Wochen vor der Aufführung, verbringen wir jedes Wochenende in der Aula des Gymnasiums. Diese Zeit ist sehr intensiv", berichtet Dotterweich. Erst nach den Aufführungen startet dann die Zeit der Erholung, bis die Leidenschaft fürs Theater die Mitglieder zusammentreibt und sie wieder auf der gewohnten Bühne vor altbekannten und unbekannten Gesichtern im Licht der Scheinwerfer stehen.
Egal ob auf, hinter oder vor der Bühne - bis zum Applaus warten viele Herausforderungen auf die Mitglieder des Theatervereins The.a.d.A., die nur gemeinsam überwunden werden können. Denn Theater ist Teamwork. "Jeder kann seine passende Aufgabe finden. Wir brauchen Techniker für Licht und Ton, jemanden für die Requisite, Maske und Kostüme, Regisseure, Souffleure und natürlich auch Schauspieler", zählt Johannes Dotterweich auf. So kümmern sich die Mitglieder bei jedem Stück um die Bereiche, die ihnen am besten liegen und gefallen.
Seit 2006 übernimmt Jan-Robert Sutter viele Aufgaben rund um die Technik. "Es ist ein magischer Moment, wenn sich das Schauspiel, Licht und Ton zum ersten Mal zu einem großen Zusammenspiel verbinden", berichtet er und erklärt, dass die technische Umsetzung seit den ersten Plänen der Inszenierung beachtet werden muss, damit die einzelnen Elemente des Theaters gemeinsam wachsen. "Besonders das Licht ist ein bühnenbauendes Instrument und kann Situationen mit ganz verschiedenen Stimmungen schaffen - je nach Geschichte", erklärt Sutter.


Neue Bühne optimieren

Außerdem beeinflussen auch die Möglichkeiten vor Ort die technische Umsetzung. Mit der Renovierung des Gymnasiums steht dem Theaterverein nun eine neue Bühne zur Verfügung. "Wir machen uns auch Gedanken darüber, wie man die Bühne noch fürs Theater verbessern kann", sagt Sutter und lässt seinen Blick über die Decke der Aula wandern. "Vielleicht könnte man die Außenscheinwerfer noch optimieren", überlegt er. Schlussendlich entstehe der Zauber des Theaters aber erst, wenn sich alle Faktoren vor den Augen der Zuschauer zu einem großen Ganzen verbinden.