Höchstadter helfen in Burundi
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 10. Oktober 2012
Das Höchstadter Ehepaar Jeanine und Gabor Ronay fördert den Bau einer Schule in Burundi mit 60.000 Euro.
Den Ärmsten der Armen in Afrika zu helfen, ist für das Ehepaar Jeanine und Gabor Ronay zu einer Herzensangelegenheit geworden. Der Frauenarzt und Liebhaber schneller sportlicher Autos hat auch eine soziale Ader und möchte seinen Wohlstand teilen. Kürzlich waren die Ronays in Burundi bei der Einweihungsfeier für eine Schule. Für dieses Projekt spendete das Ehepaar aus Höchstadt 60 000 Euro.
Afrika hat es Jeanine und Gabor Ronay besonders angetan. "Wir hatten dort auf unserer Hochzeitsreise vor fünf Jahren einen Autounfall und von den Menschen große Hilfe erfahren", erzählt Jeanine. Seitdem reisen die Ronays jedes Jahr nach Afrika und werden dabei auch immer wieder mit der Not konfrontiert, die auf dem Schwarzen Kontinent herrscht.
Da reifte bei den beiden Höchstadtern schnell der Entschluss, den Menschen zu helfen. "Wir wollten aber ein konkretes Projekt fördern", sagt Gabor Ronay. Auf keinen Fall sollte Spendengeld irgendwo versickern. Ein Jahr habe er gesucht und nichts gefunden, dann sei er auf die weltweit agierende Hilfsorganisation "World Vision" gestoßen. Die seit 1963 auch in Burundi aktive Organisation bot Ronay die Finanzierung eines Grundschul-Neubaus in Gatete an, einem Dorf mit rund 4500 Bewohnern.
Die Politik muss mithelfen
Für die Höchstadter Spender das ideale, abgeschlossene Projekt, das sie mit 60 000 Euro unterstützten.
Laut dem Projektbericht der Hilfsorganisation liegt der Ort Gatete in einer der ärmsten Regionen Burundis. Nur etwa die Hälfte der Kinder werden eingeschult, weil viele Schulen nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg in einem sehr schlechten Zustand sind. In Gatete gab es in der alten Schule lediglich zwei Klassenzimmer aus ungebrannten Lehmziegeln, die bei Sturm und Regen einzustürzen drohten. Eltern sahen ihre Kinder gefährdet, schickten sie in eine zehn Kilometer entfernte Grundschule oder ließen sie zu Hause. Auch die sanitären Einrichtungen waren untragbar. Wie World Vision feststellte, zog es auch nur wenige Lehrer in die abgelegene Region.
Das alles soll sich mit dem Neubau ändern. In einem größeren Gebäudekomplex aus gebrannten Ziegeln, mit festem Boden, Fenstern und Sanitäranlagen sollen bis zu 400 Kinder am Unterricht teilnehmen können.
Ihr Engagement für Afrika wollen die Ronays weiterführen und bitten um Unterstützung. Beispielsweise gebe es über World Vision die Möglichkeit, Kinderpatenschaften abzuschließen, sagt Jeanine Ronay, für nur einen Euro am Tag.