Höchstadter hat das erste E-Kennzeichen
Autor: Sylvia Hubele
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 19. November 2015
Rainer Kuth ist nicht der Erste im Landkreis Erlangen-Höchstadt, der ein Elektroauto fährt. Ein Pionier mit Privilegien ist er trotzdem.
Rainer Kuth in Höchstadt fährt das erste Auto im Landkreis, das in seinem Nummernschild hinter der normalen Nummer ein "E" trägt. Damit darf Kuth sämtliche Privilegien im Straßenverkehr nutzen, die Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) im neuen Elektromobilitätsgesetz geschaffen hat: Er zahlt keine Kfz-Steuer, darf auf speziellen Parkplätzen für Elektroautos parken - die von anderen Kraftfahrzeugen nicht benutzt werden dürfen - und er darf die Bus- und Taxispuren in den Kommunen nutzen, die diese dafür freigegeben haben.
Dass in der Luft weniger Stickoxid, Ruß und Abgase sind, dazu möchte Kuth beitragen. Dass durch den Konsum fossiler Brennstoffe Staaten im Nahen Osten Geld bekommen, mit dem diese wiederum Waffen kaufen können, war ein weiterer Aspekt für Kuth, auf Elektroenergie umzusteigen. Sicherlich bedeutet der Umstieg auf ein Elektroauto eine Einschränkung in der Reichweite - wenn man es mit einem benzin- oder dieselgetriebenen Fahrzeug vergleicht. Doch Rainer Kuth reichen 160 Kilometer Reichweite aus: "Damit komme ich hin und zurück zur Arbeit und kann außerdem gemütlich einkaufen". 2,60 Euro kostet der Strom, mit dem Kuth 100 Kilometer weit kommt. Für Benzin oder Diesel sind die Kosten weitaus höher. Lädt er das Auto an einer Schnellladestation auf, dauert es nur eine halbe Stunde, bis der Akku wieder voll ist. Mit der normalen Steckdose, wie sie in jedem Haushalt zu finden ist, dauert die Aufladezeit sechs Stunden.
Wie Elektromobilität in der Praxis funktioniert, darüber will Rainer Kuth im Mai des kommenden Jahres einen Vortrag an der Volkshochschule in Höchstadt halten und alle Interessierten an seinen Erfahrungen teilhaben lassen. Vielleicht gibt es ja bis dahin auch in Höchstadt eine offizielle Stromtankstelle.