Höchstadter Gartler ehren treue Mitglieder
Autor: Evi Seeger
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 23. März 2014
Während früher die Menschen in der Gemeinschaft ihr Wissen austauschten, um möglichst effektiv Obst und Gemüse anbauen zu können, bietet heute das Internet kostenlosen und schnellen Rat. Auch in Höchstadt sinkt die Mitgliederzahl leicht.
Der Obst-und Gartenbauverein Höchstadt und Umgebung hat zwar jede Menge zu bieten, aber dennoch sinkt die Mitgliederzahl. Der Grund dafür sei zum einen die Altersstruktur, zum anderen, dass sich heute jeder Gartenratschläge aus dem Internet holen könne, sagte in der Hauptversammlung der langjährige Vorsitzende Herbert Lawrenz. Seit 2005 sind die Mitgliederzahlen alljährlich leicht gesunken. Dennoch zählt der Verein immer noch 1235 Mitglieder. Zu Zeiten von Alfred Wachs wären die Mitgliederzahlen geradezu "explodiert". Jeder, der ein Haus gebaut habe, sei fast automatisch Mitglied im Obst- und Gartenbauverein geworden, sagte Lawrenz.
Die Aktivitäten, die Lawrenz im frühlingshaft geschmückten Lonnerstadter Sonnensaal Revue passieren ließ, können sich sehen lassen. Viele davon hatte er auch im Bild festgehalten, unter anderem den Umbau und die Erneuerung der Mosterei samt dem Erwerb einer Presse.
Paulini gibt die Kasse ab
"Geprägt von der Anschaffung der neuen Presse" bezeichnete Kassier Wolfgang Paulini seinen Kassenbericht. 60 000 Euro hat der Verein dafür investiert. Das Finanzamt habe zugestimmt. Der Verein sei nahezu ohne Darlehen ausgekommen und habe nur kurzfristig zwischenfinanzieren müssen. So hatten die Ausgaben 2013 auch die Rekordsumme von 111 601 Euro erreicht. Das war jedoch nicht der Grund dafür, dass Paulini seinen Posten abgab: 17 Jahre seien genug, fand er. Bereits in der letztjährigen Mitgliederversammlung hatte er angekündigt, nur noch ein Jahr anzuhängen. Der Verein hat in Heike Schulz bereits eine neue Schatzmeisterin gefunden.
Die Aufgaben der Gartenbauvereine hätten sich gewandelt, betonte auch Kreisvorsitzender Otto Tröppner. In den Nachkriegsjahren habe man den Garten gebraucht, um den Hunger zu stillen. Heute würden sich viele Vereine der Ortsverschönerung oder der Pflanzung von Bäumen annehmen.
Unter den vielen Veranstaltungen, die Lawrenz auflistete, war auch ein erlebnisreicher Ausflug nach Südtirol. Vom Tag der offenen Gartentür bei der Höchstadter Familie Steidl konnte der Vorsitzende ebenso Bilder zeigen wie von der "Pauls-Birne", die zur Erinnerung an den plötzlich verstorbenen Kreisfachberater Paul Rothmund gepflanzt wurde.
Für das diesjährige Streuobstfest möchte Lawrenz einen Pomologen anheuern, der die Apfelsorten bestimmen soll. Wegen der schlechten Obsternte seien 2013 nur 32 000 Liter Saft (im Vorjahr 93 600 Liter) gepresst worden. Das habe sich auch in der Brennerei bemerkbar gemacht.
Roswitha Grau und Ingrid Hock haben viel Spaß mit ihrer Jugendgruppe "Junges Gemüse". Die beiden berichteten vom Säen und Ernten, vom Basteln und Aufhängen von Vogelhäuschen, einer Fackelwanderung, der Vorbereitung der Weihnachtsfeier und vom Faschingszug, den das "Junge Gemüse" begleitet hat.
Die Geehrten: