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Höchstadter Altstadtfest: gute Bilanz trotz Regen


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Montag, 26. August 2013

Nach zwei bombigen Tagen spielte das Wetter am Sonntag beim Höchstadter Altstadtfest nicht mehr mit. Trotzdem zieht Cheforganisator Günter Brehm eine positive Bilanz. Ein vom Kegelclub eingesetzter Pizza-Wagen sorgte für Ärger.
Nur wenige ließen sich am Sonntagnachmittag nicht durch den Regen abhalten. Im Hintergrund der umstrittene Pizza-Wagen. Foto: Evi Seeger


Es hätte ein Rekord-Altstadtfest werden können, das 29. Nur Petrus spielte nicht mit und öffnete am Sonntag seine Schleusen - zum Leidwesen der vielen Höchstadter Vereine, die sich für das ganze Wochenende gerüstet hatten.

Statt am Sonntag bis zum offiziellen Ende um 22 Uhr Gäste zu bewirten, herrschte schon zu Einbruch der Dämmerung Aufbruchstimmung. Bei Dauerregen wurden Buden vorzeitig dicht gemacht, Bühnen geräumt, Zelte abgebrochen und Bars abgebaut. Zahlreiche Helfer waren da schon bis auf die Haut durchnässt und wollten nur noch fertig werden.

Schlechter als am Sonntag hätte das Wetter für das Altstadtfest nicht sein können. Trotzdem - so ganz vermiesen ließen sich die Höchstadter ihr Fest dennoch nicht.

Das Kinderprogramm am Sonntagnachmittag im Engelgarten fiel nicht ganz ins Wasser und das Kulturprogramm im Schlosshof wurde auch durchgezogen.

Zelt füllte sich

"Völlig überraschend füllte sich sogar das Zelt am Marktplatz am Sonntagabend", stellte Cheforganisator Günter Brehm von der Höchstadter Stadtverwaltung fest. Alle Biertische, die halbwegs im Trockenen standen, waren besetzt. Auf der Bühne trotzten die Gremsdorfer Musikanten dem Dauerregen.

Im nächsten Jahr wiederkommen soll die Loose Moose Band, die auch am Sonntag unter dem Regen litt. Für ihre tanzfreudigen Fans will Brehm dann eine Tanzfläche aus Holz aufbauen lassen.

Nachdem der Freitag laut Cheforganisator Brehm "gut" und der Samstag "sehr gut" war, dürften sich die Einbußen der veranstaltenden Vereine in Grenzen halten. Wie schon immer wird auch das sechste Altstadtfest, das unter der Regie der Stadt gelaufen ist, über Abgaben der Vereine finanziert. Waren diese Umlagen früher vom Umsatz abhängig, werden seit einigen Jahren feste Beträge verlangt.

Diese Beträge sollen jetzt einmal auf den Prüfstand gestellt werden, meint Brehm. "Wir sehen was läuft und wir können lernen. Aus Sicht der Verwaltung müssten wir die Abgaben verdoppeln." Aber so lange die Stadt finanziell aus dem Schneider kommt, ist deren Höhe in Ordnung.

Allerdings werde auch auf Gerechtigkeit geachtet. "Weil beispielsweise im Bereich der Bars das Geschäft boomt, müsse man überlegen, wie man die Relation zu den Vereinen, die Bier ausschenken und die großen Zelte auf- und abbauen, wieder herstellen kann", sagt Brehm. Hier habe er Vereine wie den Skiclub im Auge, auf die künftig höhere Umlagen zukommen könnten.

Ziel der Stadt sei es grundsätzlich, den heimischen Vereinen mit dem Altstadtfest die Möglichkeit zu bieten, ihre klammen Kassen etwa aufzubessern. Cheforganisator Brehm: "Wenn 95 Prozent der Vereine zufrieden sind, passt die Sache."

Ärger gab es an diesem Altstadtfest-Wochenende über einen größeren Pizza-Wagen, der am Marktplatz stand. SPD-Ortsvorsitzender Norbert Bechstein sah sich und seine Partei gleich mehrfach betrogen. So sei die Pizzawagen-Besatzung mit selbst festgesetzten Kampfpreisen angetreten. Dies sei ebenso nicht erlaubt wie das Einsetzen von Subunternehmern, was Bechstein dem Kegelclub Gut Holz vorhielt. Die Kegler fungierten offiziell als Pizza-Anbieter.

Gegen den Grundsatz

Bechstein und sein Vorstands-Kollege Hubert Scheidel vom Skiclub vermuteten in dem Wagen einen professionellen Anbieter, der ihnen Pizza-Geschäft wegnehmen wollte. Das würde dem Grundsatz widersprechen, nach dem das Altstadtfest Vereinen vorbehalten ist.  Die SPD sei 1999 der erste Pizza-Anbieter am Altstadtfest gewesen, sagt Bechstein. Später habe man sich mit dem Skiclub am Schlossberg abgestimmt. Heuer habe die SPD aber nur die Hälfte der sonstigen Menge verkauft.

Kegelclub-Vorsitzender Thomas Schlund erklärte auf Anfrage des FT, dass man einen stillgelegten Pizza-Wagen aus Adelsdorf für das Altstadtfest aktiviert habe. Die beiden Mädchen, die im Wagen gearbeitet haben, seien seit Juli Mitglieder bei Gut Holz Höchstadt. Man habe sich über den Einsatz des Wagens keine weiteren Gedanken gemacht. Die Zutaten für die Pizzen hätten Gut-Holz-Mitglieder eingekauft.

Die Kegler hatten sich heuer erstmals am Altstadtfest beteiligt. Für eventuelle Versäumnisse möchte sich Vorsitzender Schlund entschuldigen.

Cheforganisator Brehm kündigt an, dass das Altstadtfest weiterhin für kommerzielle Anbieter tabu bleibt: "Wir werden Untervermietungen unterbinden." Das Geschäft sollen beim Höchstadter Altstadtfest die Vereine machen.