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Höchstadter Abiturienten setzen ihre Segel


Autor: Tina Meier

Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 26. Juni 2016

Strahlende Gesichter und feierliche Stimmung gab es bei der Entlassung der 110 Höchstadter Abiturienten.
Festlich gekleidet nahmen die jungen Damen und Herren Abschied von ihrem Höchstadter Gymnasium.  Fotos: Tina Meier


Ein roter Teppich, Blitzlichtgewitter und tosender Applaus - ein Abiturient nach dem anderen bahnt sich seinen Weg durch Nebelschwaden und tanzende Lichter, während sein Lieblingslied den Takt seiner Schritte bestimmt.
Am Freitagnachmittag konnte jeder der 110 Absolventen des Gymnasiums Höchstadt seinen ganz persönlichen filmreifen Auftritt mit Happy End genießen. "Pirates oft he CarABIean - 12 Jahre Ru(h)m", unter diesem Motto feierten sie ihren letzten gemeinsamen Beutezug.


Zusammenhalt braucht Zeit

"Den Zusammenhalt in der Schulfamilie kann man mit dem einer Piratencrew vergleichen", erklärte Abiturient Stefan Arnold, der mit Mila Wagener die Entlassung moderierte. Diese Parallele führten Kai Marsing und Jan Pensel, zwei Jahrgangs- stufensprecher, in ihrer Rede weiter.
Sie berichteten von schlauen Piraten, die das Volumen des Schiffs oder die Flugbahn einer Kanonenkugel berechnen können und von Papageien, die mit ihrer Ausstrahlung die Tage auf großer See bereichern. "Was aber besonders in einer Piratencrew zählt, ist der Zusammenhalt und der braucht Zeit, um zu wachsen."

Mit einem Rückblick auf die gemeinsamen Jahre zeigten sie, wie das Gemeinschaftsgefühl entstanden ist. Dass ihre Schatzsuche so ruhmreich enden konnte, verdanken sie auch Michael Hipp, dem Oberstufenkoordinator, oder besser gesagt, dem Kapitän. "Egal, wie eng die Bucht oder wie nah die Klippen waren, unser Kapitän wusste, wie das Schiff gesteuert werden muss."

Kapitän Hipp nahm die Metaphorik auf und richtete humorvolle und herzliche Worte an seine Crew. Er selbst hätte sich in der "durchgestylten Abiturdramaturgie" aber eher die Rolle der "adretten Schwabbelkrabbe" zugewiesen und nahm dabei Bezug auf eine Figur der amerikanischen Filmreihe "Fluch der Karibik".

Was bei den karibischen Temperaturen in der Aischtalhalle auch nicht fehlen durfte, waren musikalische Auflockerungen. Sowohl die Big Band als auch das Orchester und das Vokalensemble setzten mit klassischen, modernen, ausgefallenen und bekannten Melodien die passenden Akzente zwischen die Reden und Dankesworte.
Glückwünsche überbrachte auch Landrat Alexander Tritthart (CSU). Er ermutigte die jungen Erwachsenen, sich in die Gesellschaft einzubringen. Gerald Brehm (JL) stand zum dritten Mal als Höchstadter Bürgermeister und Vater einer Abiturientin am Mikrofon und lobte die Absolventen.

Welche Herausforderungen bis zu diesem Tag überwunden werden mussten, stellte Ute Schwarm in einem Grußwort des Elternbeirats dar.


Als Pirat die Bühne geentert

Bevor die Abiturzeugnisse überreicht wurden, zog Direktor Bernd Lohneiß neugierige Blicke auf sich, als er in stilgerechtem Piratenoutfit durch das Publikum und auf die Bühne schritt. "Wichtig ist, dass ihr jenseits der Kommanote zu einer Persönlichkeit mit wachem Kopf und Herzenswärme ausgestattet worden seid", erklärte er ein Ziel der schulischen Bildung.

Nach der Pause war der Moment gekommen, auf den die Piraten so lange hingefiebert hatten. Neben ihrem Abiturzeugnis nahmen sie auch Geschenke und Ehrungen strahlend entgegen. Die drei Besten, Sandra Baumann, David Kleineisel und Lena Rauh wurden zusätzlich vom Landrat geehrt und beschenkt.
Zum Schluss eroberten alle Piraten noch einmal das Scheinwerferlicht, um gemeinsam ein Abschlusslied zu singen und die Bühne zum Beben zu bringen.

Nun beginnt für sie eine spannende Reise, der sie sich ohne die Crew der letzten Jahre stellen müssen. Kapitän Hipp ließ es sich nicht nehmen, seinem Jahrgang einen letzten Befehl mit auf den Weg zu geben: "Segelt los über die Meere und erobert euch die Welt!"