Höchstadt: Jahrzehntelanger Elternkampf um Schulbusse bringt endlich Erfolg - "freut mich sehr"
Autor: Daniel Krüger
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 20. Juli 2022
In Höchstadt und den Nachbargemeinden gingen Eltern lange auf die Barrikaden - denn ihre Kinder wurden nach Schulschluss vom Bus immer wieder stehengelassen. Jetzt wurde reagiert - sehr zur Freude einer betroffenen Mutter.
- Höchstadt: Jahrzehntelanger Elternkampf um Schulbusse bringt Erfolg
- Corona-Verstärkerbus war gestrichen worden - Schulkinder wurden stehengelassen
- "Lässt es sachgerecht erscheinen": Behörde reagiert auf massive Elternbeschwerden
- "Freut mich sehr": Betroffene Mutter merkt schlagartige Veränderung
In Höchstadt gab es nach den Osterferien 2022 nicht zum ersten Mal mächtig Ärger, weil mehreren Eltern zufolge auf einer Buslinie regelmäßig Schulkinder nicht transportiert wurden. Wie eine betroffene Mutter gegenüber inFranken.de berichtet hatte, waren die Fahrzeuge schlicht zu voll, um alle Schüler und Schülerinnen nach Unterrichtsschluss nach Hause zu bringen. Ein Verstärkerbus wurde nach dem Corona-Winter wieder gestrichen. Jetzt hat der hartnäckige Kampf der Eltern doch noch Erfolg gezeigt.
Update vom 19.07.2022: "Problem bestand schon vor zwanzig Jahren" - Landratsamt reagiert nach massivem Elternkampf um Schulbusse
"Nach Wegfall der vom Freistaat Bayern finanzierten coronabedingten Verstärkerfahrten nach den Osterferien kam es vermehrt zu Beschwerden auf der Linie 247 bei der Nachmittagsfahrt um 13.27 Uhr ab Realschule Höchstadt", erklärt das Landratsamt Erlangen-Höchstadt auf Anfrage von inFranken.de.
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"Bei einer Vorortkontrolle wurde zwar die theoretische Kapazitätsgrenze des Busses unterschritten, aber ohne das ordnende Eingreifen des Verkehrsunternehmens wäre eine Sicherstellung der Beförderung aller Schüler nicht möglich gewesen", so die Behörde. Eine "gründliche Recherche" habe "mehrere Ursachen für die Beschwerden" ergeben, so das Landratsamt.
Dort hatte man im Mai zuerst die Beobachtung angestellt, dass Schulkinder die Linie nutzten, obwohl sie auch mit einem anderen Bus hätten fahren können. Eine betroffene Mutter hatte dies gegenüber inFranken.de zum Teil bestätigt. Aber: "Zum einen liegt ein Verteilungs- und ein Disziplinproblem vor, zum anderen hat aber die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die auf diese Linie angewiesen sind, aktuell eine Größenordnung erreicht, die es sachgerecht erscheinen lässt, eine Verstärkerfahrt einzusetzen", so die Behörde.
Pandemie "nicht mehr ausschlaggebend": Landratsamt setzt Verstärkerbus ein - Situation für Mutter schlagartig besser
Nicht mehr die Pandemie, sondern "die Entwicklung der Schülerzahlen, vor allem aus dem Baugebiet SeeSide aus Adelsdorf" sei "ausschlaggebend für die Zubestellung". Der Verstärkerbus sei seit dem 13. Juli 2022 auf der Linie 247 (Höchstadt-Adelsdorf) um 13.18 Uhr ab der Haltestelle Don-Bosco-Schule an Schultagen eingesetzt.
"Das freut mich natürlich sehr", so die Mutter einer 12-jährigen Tochter gegenüber inFranken.de. Sie hatte sich zum Schluss sogar an Landrat Alexander Tritthart (CSU) gewandt, um für die Schulbusverstärkung einzutreten.