Höchstadt: Gaststätte verliert in Corona-Pandemie zum zweiten Mal Pächter - "Stammgäste traurig"
Autor: Daniel Krüger
Höchstadt, Freitag, 07. Januar 2022
In Höchstadt (Kreis Erlangen-Höchstadt) muss die Gaststätte des ansässigen Fußballvereins schließen. Der neue Pächter hatte erst vor einem Jahr übernommen - und will auch wegen Corona "die Reißleine ziehen".
- Höchstadt: Gaststätte des ASV-Fußballvereins schließt zum 31. Januar 2022
- Pächter Marc Lindner hatte das Lokal erst vor einem Jahr übernommen
- "Stammgäste traurig": Wirt berichtet von enttäuschten Reaktionen
- "Damals hatte ich mehr Hoffnung": Chef hatte Ende der Corona-Pandemie erwartet
Die ASV-Sportgaststätte in Höchstadt schließt ihre Türen zum 31. Januar 2022, wie der Verein in einem Online-Statement mitteilt. Die Gaststätte, in der Wirt Marc Lindner zuletzt unter anderem fränkische Bratwürste, regionales Bier und verschiedene Sonntagsbraten angeboten hatte, verliert damit zum zweiten Mal innerhalb der Corona-Pandemie ihren Pächter. Die Stammgäste seien enttäuscht, erzählt Lindner gegenüber inFranken.de.
Gaststätte in Höchstadt: Verein und Gäste erleben zweiten Pandemie-Rückschlag - "kein Ende in Sicht"
Grund für die Schließung seien persönliche Gründe, aber auch die Corona-Pandemie sei "ein Hauptgrund", so Lindner. Er hatte das Lokal erst am 12. Januar 2021, also vor rund einem Jahr übernommen, nachdem der ehemalige Pächter nach 15 Jahren Betrieb der Wirtschaft aufgehört hatte. "Aufgrund eines privaten Umzugs hatte er seinen Pachtvertrag für das Sportheim und die darüber liegende Wohnung zum Ende des Jahres 2020 gekündigt", hatte der ASV Höchstadt damals auf seiner Website erklärt.
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Anschließend sei man "beim ASV Höchstadt auf der Suche nach einem neuen Pächter für die gut eingeführte und beliebte Sportgaststätte" gewesen - "und das in der für die Gastronomie so schweren Corona-Zeit". Die Wahl sei damals auf Lindner gefallen, weil der auch einen bekannten Imbiss im Höchstädter Gewerbegebiet betrieben hatte. "Der Imbiss ist schon seit dem 30.9. zu", so Lindner zu inFranken.de.
Zur Übernahme der Sportgaststätte "hatte ich noch mehr Hoffnung, dass man es mit Corona in den Griff kriegt, aber es ist ja kein Ende in Sicht". Es nutze "ja alles nichts, wenn man ständig Geld mitbringen muss, da muss man die Reißleine ziehen." Die Leute gingen "nicht mehr so fort wie früher". Bisher wüssten noch nicht alle Gäste Bescheid. "Die Stammgäste sind traurig und enttäuscht. Die, die es wissen, sind nicht begeistert davon, dass man vorerst keinen Wirt hat."
Nach Schließung: Fränkischer Gastwirt gibt Gastronomie auf - "dann gehört man selbst geschlagen"
Der Fußballverein sucht nun einen neuen Pächter, der dafür sorgen soll, dass Sportler und Sportlerinnen sowie die Menschen in Höchstadt weiter eine lebendige Gaststätte vorfinden. Der Verein bedankt sich bei Facebook für die vergangene Zusammenarbeit mit Lindner und gibt bekannt und will sich in Kürze zu den neuen Entwicklungen äußern.
"Wie es in Zukunft weiter geht, bzw. wie die zukünftige Pächtersuche abläuft, geben wir in der kommenden Woche bekannt, heißt es in dem Post. Lindner selbst möchte auch bei Änderung der persönlichen Umstände aus derzeitiger Sicht nicht in die Gastronomie zurück, sagt er. "Wenn man momentan nochmal etwas Neues macht, dann gehört man selbst geschlagen", ist der Wirt aus Höchstadt überzeugt.