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Höchstadt: Altbau macht Platz für Appartements


Autor: Sabine Memmel

Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 20. Januar 2015

Ludwig Grau vom Gasthof "Zur Post" plant einen Neubau einer Wohnanlage mit Stellplätzen in der Steinwegstraße in Höchstadt.
Das Haus in der Steinwegstraße 33 soll abgerissen werden. Stattdessen entsteht eine Appartement-Anlage mit Stellplätzen. Foto: Sabine Memmel


Noch steht das Haus in der Steinwegstraße 33 in Höchstadt. Wenn es nach Ludwig Grau geht, Inhaber des benachbarten Gasthofs "Zur Post", allerdings nicht mehr lange. 2010 hat er das Haus gekauft. Er möchte es abreißen lassen und stattdessen neu bauen. Entstehen sollen vier Appartements und 14 Stellplätze. Ein Abriss ist unumgänglich: "Das Haus ist nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll sanierbar. Es ist total feucht."

Doch Architekt Veit Huber von der Städtebauförderung, der bei neuen Bauvorhaben von der Stadt stets zu Rate gezogen wird, sieht in Graus Bauvorhaben eine Abweichung vom Bebauungsplan. Das Problem sieht der Berater für Fassadengestaltung Altstadtsanierung in der Nordfassade der Appartementanlage, also genau die Seite, die direkt Richtung Steinwegstraße zeigt. Nach derzeitigen Planungen ist diese Wand gänzlich ohne Fenster vorgesehen.



Die Nordfassade ist für Höchstadt prägend


Doch gerade die Nordfassade sei laut Huber für das Stadtbild prägend, so dass dieses künftig unter der kahlen Mauer leiden würde. Auch das geplante Flachdach mit aufgeständerten Solarmodulen und die geplanten Stellplätze würden keinen Beitrag zum Ortsbild leisten.

"Grundsätzlich ist neuer Wohnraum in der Stadt immer zu begrüßen. Ziel ist, dass auf jeden Fall gebaut werden kann", betonte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) in der Sitzung des Bauaussschusses am Montagabend. Er schlug deshalb ein Gespräch des Baubewerbers mit der Städtebauförderung und dem Landratsamt vor, um gemeinsam eine neue Lösung zu finden. Die neun Ausschussmitglieder stimmten dem einstimmig zu. "Ablehnen würde ich das auf keinen Fall", fand Georg Schockel (CSU). Ebenfalls sein Parteikollege Alexander Schulz signalisierte seine Zustimmung: "Da findet sich sicher eine Lösung für die Nordseite. Auch die Stellplätze sehe ich gerade für die benachbarte Gaststätte positiv."

Ludwig Grau betonte schon während der Ausschusssitzung, dass auch ihm die Ansicht ohne Fenster nicht besonders gefällt: "Fenster sind mir auch viel lieber." Auf FT-Nachfrage bestätigt er, dass er und sein Planer lediglich das Baurecht einhalten wollten, indem eine Brandwand gewährleistet wird: "Diese darf keine Öffnungen haben, damit es in einem Brandfall nicht zum Nachbarn übergreift."

Ebenso würde Grau auf ein Flachdach verzichten und stattdessen ein Satteldach anbringen. Mit dem Landratsamt sei er sich bereits in vielen Dingen einig geworden. "Und die Stellplätze sollen vor allem auch von den Hotelgästen genutzt werden", erklärt Grau.

Der Gasthof-Betreiber möchte am liebsten sofort mit dem Neubau beginnen. Er rechnet damit, dass in neun Monaten alles fertig sein könnte. Grau wollte im vergangenen Jahr bereits am Schwarzenbacher Ring Raum für Appartements bauen. Dieses Vorhaben gab er allerdings auf. Da es sich dort um ein Gewerbegebiet handelt, bekam er als Auflage, dass er die Zimmer nur für eine Dauer von drei Nächten vermieten dürfe, da dort eine wohnähnliche Nutzung nicht zulässig sei.