Hierher wenn's pressiert

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Die Zellen in der neuen Toilettenanlage können sowohl von Männern, als auch von Frauen benutzt werden. Bauamtsleiter Ganzmann, Bürgermeister Brehm und Planer Reinhardt (von links) gefällt der Bau. Foto: Andreas Dorsch
Die Zellen in der neuen Toilettenanlage können sowohl von Männern, als auch von Frauen benutzt werden. Bauamtsleiter Ganzmann, Bürgermeister Brehm und Planer Reinhardt (von links) gefällt der Bau.  Foto: Andreas Dorsch
Der behindertengerechte Eingang und die neu gestaltete Fassade prägen jetzt die öffentliche Toilettenanlage am Kommunbrauhaus. Foto: Andreas Dorsch
Der behindertengerechte Eingang und die neu gestaltete Fassade prägen jetzt die öffentliche Toilettenanlage am Kommunbrauhaus.  Foto: Andreas Dorsch
 

Die neue öffentliche Toilettenanlage am Kommunbrauhaus in Höchstadt geht rechtzeitig zum Altstadtfest in Betrieb. 240 000 Euro wurden investiert.

"Es ist kein Luxus, was hier entstanden ist", betonte Höchstadts Bauamtschef Jürgen Ganzmann, als am Donnerstag die komplett erneuerte öffentliche Toilettenanlage am Kommunbrauhaus in Höchstadt ihrer Bestimmung übergeben wurde.

240 000 Euro hat die gesamte Baumaßnahme gekostet, sagte Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Über die Städtebauförderung gab es 60 Prozent Zuschuss. Brehm verhehlte nicht, dass es bei der Erneuerung der WC-Anlage erhebliche Verzögerungen gab. Sie sollte aber auf jeden Fall zum Altstadtfest jetzt am Wochenende fertig sein. Brehm: "Gewünscht hatten wir uns die neuen Toiletten schon zum Altstadtfest vor einem Jahr." Aus dem Wunsch wurde nichts, weil die Firmen für so relativ kleine Aufträge nicht Schlange stehen.

Der Höchstadter Planer Gerald Reinhardt bestätigte, dass es schwierig war, Firmen zu bekommen, die die behindertengerechte WC-Anlage zügig realisieren. Dafür ist laut Bürgermeister Brehm jetzt ein "Gesamtkunstwerk" entstanden, das sich sehen lassen kann. Mit öffentlichen Toiletten könnten Kommunen Zeichen setzten. Für das Mittelzentrum Höchstadt sei die Anlage am Kommunbrauhaus ein Aushängeschild.

Grün und Anthrazit dominieren die Wände im Inneren der Anlage. Für den Boden habe man bewusst großformatige, mit einer speziellen Beschichtung versehene und leicht zu reinigende Platten gewählt. Bis auf eine WC-Zelle mit drei Pissoires, sind die anderen drei als so genannte Unisex-Toiletten ausgelegt, bei denen keine Geschlechtertrennung mehr stattfindet. Sie können von Männern und Frauen genutzt werden. Eine der Zellen ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet.

Damit die neue Toilettenanlage ein Aushängeschild bleibt, soll sie zweimal täglich gereinigt werden - und das an 365 Tagen im Jahr. Das lässt sich die Stadt auch etwas kosten. So hat der Stadtrat jüngst beschlossen, die Reinigung zum Preis von jährlich 20 000 Euro an eine Fremdfirma zu vergeben.

Günstiger sei es nicht gegangen, eigene Leute mit freien Kapazitäten gebe es nicht und den Versuch, eine extra Reinigungskraft dafür anzustellen, brauche man gar nicht erst zu machen, hatte Bürgermeister Brehm schon im Stadtrat erklärt. So wolle man jetzt ein Jahr lang die 20 000-Euro-Lösung testen und dann weiter schauen.

Die Benutzung des WCs ist erst einmal kostenlos. Auf Dauer sei aber nicht ausgeschlossen, ähnlich wie an Raststätten auch Gebühren zu verlangen.

Geöffnet sind die Toiletten täglich bis 23 Uhr, zum Altstadtfest bis drei Uhr früh. Um Vandalen abzuschrecken, ist eine Videoüberwachung geplant. Die soll sich natürlich auf den Vorplatz beschränken. "Wir wollen ein Höchstmaß an zulässiger Überwachung", sagt Brehm.