Heute Abend: Theaterstück über die Depression im Jugendalter
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Donnerstag, 04. April 2019
Das Theaterstück "Icebreaker" setzt auf Prävention. Acht Schüler des Gymnasiums Herzogenaurach arbeiten das Thema Depression auf.
Es ist ein Thema, das auch schon junge Menschen beschäftigt. Denn fast jeder Fünfte unter 18 Jahren hat mit Depressionen zu tun, die AOK spricht von 18,5 Prozent. Für die Gesundheitskasse ist die Aufklärungsarbeit daher besonders wichtig. Sie hat ein Theaterstück namens "Icebreaker" in Auftrag gegeben, das sich mit dem Umgang mit dieser Krankheit auseinandersetzt.
Am heutigen Donnerstag um 19 Uhr wird es in der Aula des Gymnasiums aufgeführt. Der Eintritt ist frei, eingeladen sind alle Interessierten, freilich auch Erwachsene. Am Freitag befassen sich dann die Schüler der achten bis zehnten Klassen damit, sie schauen das Stück und diskutieren darüber.
Auf der Bühne stehen acht Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen. Sie haben den Stoff gemeinsam mit dem freischaffenden Theatermacher Jean-Francois Drozak aufbereitet. Das Stück dauert 45 Minuten und setzt sich mit dem Thema Depression im Jugendalter auseinander. Ziel des Projekts ist es, Schüler an das Thema heranzuführen, stellt Jürgen Drachsler, der AOK-Regionalleiter Erlangen-Höchstadt und Nürnberger Land, fest. Für das Gymnasium ist diese Zusammenarbeit Neuland. Schulleiter Norbert Schell kann sich vorstellen, das in zwei Jahren mit neuen Schülern der genannten Altersstufen zu wiederholen.
Gefahrenkinder
Denn in diese Klassen sitzen die "Gefahrenkinder", wie Drozak sagt. Manch Schüler hat zum Beispiel schon in der fünften Klasse Probleme. Ab der achten kann das gefährlich werden, die Jugendlichen können in eine Depression fallen.
Für Oberstudiendirektor Schell hat die im Theaterstück spielerische Auseinandersetzung mehrere Vorteile für die Schüler wie auch die Erwachsenen. Denn die Zuschauer werden nicht trocken von Fachleuten informiert, sondern erfahren alles durch die Schüler selbst. Schell: "Das sind die besten Lehrer."
So erfahren die Betrachter in dem Theaterstück, dass sich psychische Erkrankungen oft schleichend und zunächst unbemerkt entwickeln. In einer Pressemitteilung heißt es: "Sie lernen Verdachtsmomente einer beginnenden oder vorhandenen Depression zu erkennen und diese anzusprechen. Vor allem aber lernen sie, dass Depression eine heilbare Krankheit ist."
Verständnis wird geweckt
Durch theaterpädagogisches Erleben finden die Zuschauer einen neuen Zugang zu der Erkrankung Depression und zu der Problematik für die beteiligte Familie, besonders die der Geschwister, wird mitgeteilt. Die interaktive und dadurch sehr intensive und persönliche Auseinandersetzung nimmt der Krankheit das Fremde und schafft Verständnis für den Erkrankten und sein direktes Umfeld.