Heßdorfer Gemeinderat tritt bei der Schulsanierung auf die Kostenbremse
Autor: Richard Sänger
Heßdorf, Mittwoch, 13. März 2019
Die Sanierung der Grundschule Hannberg geht mit großen Schritten voran.
Wie Mario Bodem vom Büro Ing + Arch in der jüngsten Sitzung des Heßdorfer Gemeinderats betonte, liege der Ausschreibungsstand derzeit bei 99 Prozent. Insgesamt liege man nur 0,6 Prozent über der Kostenschätzung. "Die aktuellen Gesamtkosten der Sanierungsmaßnahme liegen bei 11,76 Millionen Euro", erklärte der Planer.
In der Sitzung waren wieder einige Vergaben notwendig, damit die Arbeiten mit den Handwerksfirmen terminlich abgestimmt werden können. Um die Schreinerarbeiten bewarben sich 13 Firmen und legten ein Kostenangebot unter anderem für zwei Einbauküchen für den Pausenverkauf und den Hort, für Holzfensterbänke, Garderoben mit Sitzbank sowie für Spinde vor. Mindestbieter war die Firma Innenbaubau Moreth aus Eschlkam, sie wird die Schreinerarbeiten für rund 185 000 Euro ausführen. Die Kostenberechnung wird damit um rund 9,8 Prozent unterschritten.
Firmen sollen Müll mitnehmen
Die Arbeiten für die Raumbeschilderung wird die Firma Aufdruck aus Nürnberg für knapp über 7000 Euro ausführen. An die gleiche Firma geht der Auftrag für die Herstellung und Montage der Markierungsfolien. Wie der Planer auf Nachfrage erklärte, sind damit eine Vielzahl von Sichtschutz-Folierungen gemeint, die rund 8600 Euro kosten.
Um die Baureinigung gab es eine Diskussion, denn eine Reihe von Handwerksfirmen lasse ihr Restmaterial, das sortiert und entsorgt werden muss, auf der Baustelle liegen. Darum will sich der Planer kümmern. Aber nicht nur die Baustelle muss gereinigt werden, sondern auch das Gebäude selbst. Einziger Bieter war die Firma Schmidt aus Happurg mit einer geprüften Angebotssumme in Höhe von knapp über 38 000 Euro brutto. Die Kosten dieses Gewerks waren mit rund 20 000 Euro brutto berechnet. Die Mehrkosten werden zum Teil mit der aktuellen Marktsituation begründet, außerdem sind es Angebotsmassen, Mehrfachreinigungen sowie eine optionale Ersteinpflege des Linoleumbodens, die in der Kostenberechnung nicht enthalten war. Der Gemeinderat einigte sich mit dem Architekten, dass einige Leistungen noch verhandelt werden und der Auftrag stufenweise abgearbeitet werden soll.
Außenanlagen sind noch zu teuer
Auch der Innenausbau der Sporthalle kommt mit knapp 160 000 Euro nahezu doppelt so teuer wie berechnet. Architekt Bodem konnte das Erschrecken der Gemeinderäte aber abmildern. Es seien über die Werkplanung Leistungen in einer Größenordnung von rund 75 000 Euro aufgenommen worden, die eigentlich anderen Gewerken zuzuordnen wären (Trockenbaudecke, Trockenbauwände, Bodenbeläge).
Das Angebot zur Gestaltung der schulischen Außenanlagen wurde nicht akzeptiert. So war im Februar beschlossen worden, dass der Kostenrahmen von einer halben Million Euro nicht überschritten werden sollte. Das Angebot beläuft sich jetzt aber auf knapp 760 000 Euro. "Das ist der Öffentlichkeit nicht vermittelbar", ließ Manfred Bäreis (CSU) seine Ablehnung erkennen und wurde vom Fraktionskollegen Stefan Reif dabei unterstützt.
Der Planer Bernd Kounvsky war bei der Sitzung anwesend und erklärte die Kosten. Durch die Entsorgung von Asphalt und weiteren Materialien würden hohe Kosten anfallen, denn die bestehenden Asphaltflächen müssten ausgebaggert und der Untergrund neu aufgebaut werden. Das Gremium einigte sich mit dem Planer, dass die Baumaßnahme noch mal genau berechnet und nach Einsparmaßnahmen gesucht wird. Möglicherweise entfällt dabei die Neuherstellung des Weges zum Kindergarten.