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Heßdorf: Versammlung fast ohne Bürger

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Das Interesse an der Bürgerversammlung war nicht gerade großsae
Das Interesse an der Bürgerversammlung war nicht gerade großsae
 
 
 
 
 
 
 

Auf minimale Resonanz traf die Einladung zur Bürgerversammlung bei den Heßdorfern.

Eine umfangreiche Präsentation hatten Bürgermeister Horst Rehder und Kämmerer Jörg Hausam sowie Andreas Hannweg, technischer Leiter des Bauamtes, zur Bürgerversammlung vorbereitet.

In einer Rückschau auf das Jahr 2018 wurde von der Bevölkerungsentwicklung bis zu den Bauvorhaben erläutert, was die Gemeinde in den vergangenen Monaten beschäftigte. An den Tischen im Sportheim des 1. FC Niederlindach blieben allerdings viele Plätze leer. Nur etwa 30 Heßdorfer nahmen sich am Donnerstagabend Zeit für die Bürgerversammlung, auch die Mehrzahl des Gemeinderäte glänzte durch Abwesenheit.Die SPD-Fraktion hatte sich im Gemeinderat mit dem Antrag durchgesetzt, dass die Bürgerversammlung in einer Gastwirtschaft gehalten werden solle, aber auch die SPD-Fraktion blieb der Bürgerversammlung fern.

Die Gemeinde Heßdorf zählt aktuell 3670 Einwohner aus 50 Nationen und damit 66 Personen mehr als im Vorjahr, in diesem Jahr kamen bereits 45 neue Erdenbürger hinzu und der Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass die jüngere Generation überwiegt. Die erfreuliche Bevölkerungsentwicklung hat natürlich auch Auswirkungen auf die Infrastruktur, die in diesem Jahr geborenen Kinder brauchen Krippenplätze und eine notwendige Einrichtung könne durchaus in Heßdorf selbst errichtet werden - schon im Hinblick auf das Baugebiet Heßdorf-Süd - erklärte dazu der Bürgermeister.

Bei den Berichten von Bürgermeister, Kämmerer und des Bauamtes wurde deutlich, dass Heßdorf derzeit eigentlich eine große Baustelle ist und insbesondere an der Grundschule in Hannberg, dem Feuerwehrgerätehaus und an der Abwasser-Überleitung nach Erlangen gearbeitet wird. Damit soll es das aber noch nicht gewesen sein. Der Bürgermeister hofft, dass im kommenden Jahr mit der Erschließung des Baugebiets Heßdorf-Süd begonnen werden und bereits Ende 2019 die Vermarktung der Grundstücke anfangen könne. In diesem Zusammenhang begegnete der Bürgermeister einem Gerücht: Die rund 50 Parzellen werden keineswegs an Investoren verkauft, sondern die Vergabe der gemeindlichen Wohnbaugrundstücke erfolgt nach den Richtlinien. Private Käufer sollen zum Zug kommen und auch der soziale Wohnungsbau berücksichtigt werden. Allerdings werde es immer schwieriger, Baugebiete auszuweisen, denn im Gemeindegebiet befinden sich rund 120 unbebaute Grundstücke in privater Hand. Die Regionalplanung sehe bei der Ausweisung von Bauland sehr genau hin, denn es sollen vor allem Baulücken geschlossen werden.

Dass für die Baumaßnahmen viel Geld ausgegeben wird, verdeutlichte Kämmer Jörg Hausam. Zum Jahresanfang 2018 betrug die allgemeine Rücklage rund sechs Millionen Euro und wegen der umfangreichen Baumaßnahmen und Investitionen (Schule, Kläranlage, Feuerwehrhaus, Freizeitfläche) werden die Rücklagen bis auf eine halbe Million Euro abschmelzen. Außerdem ist eine Kreditaufnahme von 4,2 Millionen Euro eingeplant, und im kommenden Jahr kalkuliert der Kämmerer mit weiteren Krediten von rund fünf Millionen Euro.

Ab 2020 werde mit Tilgung der Schulden begonnen und es werde auch wieder Zuführungen in die Rücklagen möglich sein. "Die finanzielle Situation der Gemeinde Heßdorf ist unterm Strich als absolut positiv zu bezeichnen, was auch an der bestehenden allgemeinen Rücklage zu Beginn des Jahres 2018 fest gemacht werden kann", erklärte der Kämmerer.

Die Bürgerversammlung, deren Hauptzweck es eigentlich ist, dass Bürger Anliegen vorbringen können, verlief etwas anders als geplant. Eine Diskussion über die vergangenen Monate und das Vorbringen von Anliegen fielen mangels Beteiligung flach und es wurden am Ende nur einige allgemeine Fragen gestellt. So zur Ortsumgehung oder einem Kreisverkehr bei der OMV-Tankstelle, deren Verwirklichung aber in den Händen des Staatlichen Bauamts liegt. Möglicherweise zeichne sich erst nach dem sechsstreifigen Ausbau des A 3 eine Lösung ab, erklärte dazu der Bürgermeister.