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Herzogenauracher Montessori-Schule setzt auf gesunde Ernährung


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Freitag, 15. Juni 2018

Mit der Teilnahme an einem Coaching will die Montessori-Schule ihre Mittagsverpflegung optimieren.
Irmgard Kloostermann, Noah, Bastian, Angela Tesar, Tobias und Susanne Hehn (v. l. im Uhrzeigersinn) ließen sich die Pancakes mit Erdbeersoße schmecken. Foto: Richard Sänger


Was und wie Kinder und Jugendliche essen, spielt eine große Rolle für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden, aber auch für die Entwicklung des Ernährungsverhaltens. Die Kita- und Schulverpflegung kann hierbei einen wichtigen Beitrag leisten und Vorbild für eine gesundheitsförderliche Ernährung sein, die schmeckt und gleichzeitig nachhaltig und ökonomisch ist.

Am Coaching "Kita- und Schulverpflegung" beteiligen sich im Schuljahr 2017/18 in Mittelfranken Kitas und Schulen, um mit viel Engagement ihre Mittagsverpflegung zu verbessern. Die Montessori-Schule Herzogenaurach ist eine von zehn Schulen in Mittelfranken, die für Aktion ausgewählt wurden. "Weil mir die gesunde Ernährung für unsere Kinder sehr am Herzen liegt, haben wir uns beim AELF (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten/Schulverpflegung) beworben, und mit Irmgard Kloostermann wurde uns ein Coach zur Seite gestellt", erzählt Rebekka Oberhofer, Leiterin der Mittags- und Ganztagsbetreuung der Montessori-Schule.

Das Coaching unterstützt Schulen dabei, ihre Mittagsverpflegung gesund und qualitätsbewusst zu gestalten. Die Schulen werden seit September 2017 und noch bis Juli 2018 von einer Ernährungsfachkraft individuell gecoacht. "Wir wollen die gesunde und auch vegetarische Ernährung bei unseren Schülern mehr ins Bewusstsein rücken", erklärt Rebekka Oberhofer.


Kräuter aus dem Schulgarten

"Die Montessori-Schule bietet ideale Voraussetzungen durch ihre Zubereitungsküche, in der Stelios Ziogas und Reinhard Hassenewert mit ihrem Team vom Cateringunternehmen Time Out das Mittagessen von Montag bis Freitag täglich frisch zubereiten", erzählt Irmgard Klostermann beim Mittagessen in der Mensa. Darüber hinaus gibt es einen Schulgarten, der Kräuter und Gemüse liefert. Täglich nehmen rund 100 der 164 Schüler sowie 15 Lehrkräfte am Mittagessen teil.

Beim Ideenwettbewerb für die vegetarischen Gerichte zur Veggie-Woche wurden 17 leckere vegetarische Rezepte von Kaiserschmarrn bis Ratatouille von Schülern und Eltern eingereicht. Eine Jury aus drei Schülersprechern der Primar- und Sekundarstufe sowie Teilnehmer des Essensgremiums wählten acht Rezepte aus. "Eigentlich sollten es nur fünf Rezepte werden, aber unsere Schüler beharrten auf die acht Rezepte, es wurde also mehr als eine Woche", erzählt Susanne Hehn, Vorsitzende des Montessori-Trägervereins Herzogenaurach.

Diese Gerichte bereiteten Schülergruppen unter Anleitung des Kochs in der Lehrküche zu. Irmgard Kloostermann und Rebekka Oberhofer erzählen, dass das Mitspracherecht der Schüler sowie die Vorbereitung zusammen mit dem Koch in der Lehrküche auf großes Interesse stieß.
Die ausgewählten Rezepte reichen von Kressesuppe über Käsespätzle und Kaiserschmarrn bis zu Zucchini mit Feta. Zucchini-Schiffchen mit Fetakäse gratiniert, dazu Tomatensugo und Kartoffeln sowie Pancakes mit Erdbeersoße gab es beim Pressetermin. "Das ist nicht so mein Ding, ich esse schon gerne Fleisch", meinte Tobias, Schülersprecher der neunten Klasse, und ließ sich vor allem das Dessert schmecken. Die Schülersprecher Noah (zweite Klasse) und Bastian (sechste Klasse) dagegen finden die Veggie-Woche gut, und Bastian verriet, dass einige der ausgewählten Rezepte auch zu Hause gekocht werden. Das Angebot stößt vor allem bei den Schülerinnen auf Interesse, bei denen auch die Salatbar besonders beliebt ist.

Die Schulfamilie wünscht sich vom Verpflegungs-Coaching eine optimierte gesundheitsförderliche und wertgeschätzte Mittagsverpflegung in einer gemütlichen und familiären Atmosphäre.
Die vier wesentlichen Punkte: Gesundheit, Nachhaltigkeit, Wertschätzung und Wirtschaftlichkeit sollen während des Coaching-Prozesses im Fokus stehen.