Herzogenaurach: Schaeffler verkauft Geschäftsbereich - Angestellte in Franken betroffen
Autor: Daniel Krüger, Agentur dpa
Herzogenaurach, Donnerstag, 12. August 2021
Der Herzogenauracher Autozulieferer Schaeffler verkauft einer seiner Geschäftssparten für Verbrennermotoren. Auch Beschäftigte in Franken sind davon betroffen, wie das Unternehmen gegenüber inFranken.de bestätigt.
- Herzogenaurach: Schaeffler verkauft Antriebskettensparte für Verbrennermotoren
- "Für uns wird es ein Randgeschäft": Unternehmen will sich auf "zukunftsträchtige Bereiche" fokussieren
- Münchner Investor übernimmt Geschäftsfeld mit 560 Mitarbeitenden
- Sprecherin bestätigt: Auch fränkische Beschäftigte betroffen
Der fränkische Autozulieferer Schaeffler trennt sich von seinem Geschäft mit Antriebsketten für Verbrennermotoren. Der seit rund 25 Jahren bei Schaeffler betriebene Bereich zähle inzwischen nicht mehr zum Kernbereich. Das gab das Unternehmen am Mittwoch (11.08.2021) in einer Pressemitteilung bekannt. Wie ein Sprecher gegenüber inFranken.de bestätigt, seien auch fränkische Beschäftigte von dem Verkauf betroffen.
Herzogenaurach: Schaeffler verkauft Sparte für Verbrennermotoren
"Kettentriebsysteme werden als Teil des Antriebs in Verbrennungsmotoren von Personenkraftwagen und anderen Fahrzeugen wie Motorrädern verbaut. Die Systeme umfassen neben den Antriebsketten unter anderem Kettenräder, Führungsschienen und Spannsysteme", erklärt der Autozulieferer. Das Geschäftsfeld werde an den Münchner Finanzinvestor Lenbach Equity Opportunities II gehen. Über die finanziellen Details sei Stillschweigen vereinbart worden.
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Die Forschung und Entwicklung sowie Produktion passiere bisher an neun verschiedenen Standorten in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika, so Schaeffler in der Mitteilung. Wie ein Sprecher gegenüber inFranken.de sagt, rechne man bei Schaeffler damit, dass bis 2030 weltweit nur noch 30 Prozent aller Fahrzeuge mit reinen Verbrennermotoren ausgestattet sind. "Deswegen wird darin nicht mehr bevorzugt investiert. Wir werden uns auf zukunftsträchtige Bereiche fokussieren", so der Sprecher.
Gleichzeitig sei der Wechsel zum neuen Betreiber "die bessere Lösung für alle Beteiligten", so der Sprecher. Wie das Unternehmen schreibt, könne das Geschäft "von dem neuen Eigentümer zielgerichteter und überzeugender geführt und weiterentwickelt werden". Schaeffler geht davon aus, dass das Geschäft im ersten Halbjahr 2022 abgeschlossen werden könne, wenn alle bürokratischen Hürden genommen sind.
Verkauf einer ganzen Sparte bei Schaeffler: Auch fränkische Beschäftigte betroffen
"Die neun Standorte verteilen sich international über alle Regionen", sagt der Sprecher. Insgesamt 560 Mitarbeiter sollen mitsamt dem Management an den neuen Eigentümer wechseln, der die neue Gesellschaft zu einem "führenden unabhängigen Partner für Automotive-OEMs" umwandeln möchte.
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