Herzogenaurach: Schaeffler positioniert sich zur StUB - Bürgerentscheid am Sonntag
Autor: Fynn Partheymüller, Agentur dpa
Herzogenaurach, Mittwoch, 05. Juni 2024
Am kommenden Sonntag können sich alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger von Erlangen am Bürgerentscheid zur StuB beteiligen. Das Unternehmen Schaeffler aus Herzogenaurach hat derweil seine Position mitgeteilt.
Die Stadt-Umland-Bahn (StUB) ist die geplante Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn. Sie soll die Städte Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach miteinander verbinden und im 10-Minutentakt fahren. Hinter dem Projekt steht ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik - darunter etwa die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Weltkonzern Siemens. Auch Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) haben sich mehrfach klar für das Projekt ausgesprochen.
Doch der Deal ist noch nicht in trockenen Tüchern. Mit einem Bürgerentscheid können am Sonntag (9. Juni 2024) alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger über Durchführung oder Scheitern des Millionenprojekts entscheiden. Der fränkische Automobil- und Maschinenbauriese Schaeffler hat am Montag (3. Juni 2024) seine Stellung bezogen.
Wirtschaftsregion soll attraktiver werden: Schaeffler für Bau der StUB
"Schaeffler sagt Ja zur Stadt-Umland-Bahn (StUB)", erklärt das Unternehmen. Es ist auch auf der Befürworter-Webseite Wir-Pro-StUB gelistet, laut der Menschen ohne Umsteigen vom Plärrer in Nürnberg bis in die Erlanger Innenstadt und weiter nach Herzogenaurach kommen sollen. Die Straßenbahn verbinde die Städte demnach auf 26 Kilometern Strecke mit insgesamt 31 Haltestellen.
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Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender von Schaeffler, zeigt sich überzeugt vom Mega-Projekt. "Schaeffler ist für den Bau der Stadt-Umland-Bahn. Diese ist für den Großraum ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen öffentlichen Verkehrsinfrastruktur", erklärt er.
Davon würden ihm zufolge nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schaeffler und anderen Unternehmen in Herzogenaurach, Erlangen und Nürnberg profitieren. "Die Stadt-Umland-Bahn wird die Wirtschaftsregion als Ganzes noch attraktiver machen."
Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern: Erlanger CSU vehement gegen Straßenbahn-Projekt
Wird eines der größten Straßenbahn-Projekte Deutschlands wieder begraben? Um nichts weniger als diese Frage geht es beim Bürgerentscheid über die Stadt-Umland-Bahn in Erlangen (StUB) an diesem Sonntag (9. Juni 2024). Und so groß wie die Fallhöhe bei dem Projekt, so tief sind auch die Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern. Sie verlaufen nicht nur mitten durch die Erlanger Stadtgesellschaft, sondern auch innerhalb der CSU.
Motivation für das Projekt ist die wachsende Region - sie hat schon jetzt auf den Straßen regelmäßig mit Staus zu kämpfen. Kosten soll das Ganze rund 640 Millionen Euro - zu 90 Prozent getragen von Bund und Land. Für die Spitzen der drei Städte ist deshalb klar: Die StUB soll und muss kommen.