Herzogenaurach bewegt sich auf zwei Rädern
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Sonntag, 07. Mai 2017
Bei einer besonderen Veranstaltung in Herzogenaurach drehte sich alles ums Fahrrad.
Die achte Fahrradmesse und das herrliche Wetter machten direkt Lust aufs Radfahren, und wie Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker (SPD) bei der Eröffnung der Messe betonte, sei das Fahrrad wegen des stetig wachsenden Verkehrs auch ein wichtiges Transportmittel. Deswegen tue die Stadt ihrerseits das dafür Notwendige, investiere in die Infrastruktur und wolle möglichst viele Menschen zum Umstieg aufs Fahrrad animieren.
Radfahren macht Spaß und begeistert alle Altersklassen: Vom Kleinkind bis zum Senior kann jeder mithalten. Man macht ohne große Anstrengung Sport, fährt gemeinsam mit Freunden oder Familie durch die Gegend und entdeckt Landstriche, die man sonst nie gesehen hätte. Gerade zum 200. Geburtstag des Fahrrades sagte das Stadtoberhaupt dem Drahtesel eine sichere Zukunft voraus. Denn in den Städten finde ein Umdenken statt: weg vom Auto und hin zum Zweirad. Dabei sei das Fahrrad besonders bei jungen Menschen ein beliebtes Verkehrsmittel: Es ist umweltfreundlich, flexibel und gerade im Moment besonders modern und angesagt - ein Trend, den auch die Stadtplaner erkannt haben.
Auf kurzen Strecken bringt die Autofahrt im stockenden Verkehr zudem kaum einen Zeitvorteil, und mit dem Rad erspart man sich den Stress der Parkplatzsuche. Die Kostenersparnis ist in Zeiten knapper Kassen ein zusätzlicher Anreiz, öfter einmal den genügsamen Drahtesel zu benutzen. So falle auch auf, dass das Radfahren immer mehr an Beliebtheit zunimmt, die vollen Fahrradständer sprechen eine deutliche Sprache. "Nicht umsonst darf sich Herzogenaurach auch als ,zertifizierte fahrradfreundliche Kommune‘ bezeichnen", wie Hacker etwas stolz betonte.
Austausch über E-Bikes
Die Aussteller präsentierten Neuigkeiten, machten Lust auf Fahrradreisen, gaben wertvolle Tipps oder die Besucher holten sich fachmännische Beratung. Immer wieder bildeten sich kleine Grüppchen und ließen sich von den E-Bike-Besitzern über ihre Erfahrungen berichten. Neu dabei war in diesem Jahr die Triathlon-Abteilung der Turnerschaft 1961 Herzogenaurach. Die Triathleten machten nicht nur Werbung in eigener Sache, sondern suchen für ihre Veranstaltungen wie dem Puma Herzoman am 23. Juni aufgrund verschärfter Sicherheitsbestimmungen freiwillige Helfer, wie Vorsitzender Gerd Ankermann betonte.
Neu bei der Messe waren auch die Firma Köppel Radreisen, die Fahrradreisen durch ganz Europa anbietet, sowie im Schlosshof das Jugendhaus "Rabatz" mit einer Fahrradversteigerung. Unter den Hammer von Auktionatorin Claudia Belzer kamen Fundfahrräder, der Erlös kommt der Fahrradwerkstatt zugute.
Im Schlosshof präsentierte sich auch die Skate-Initiative mit einem Radparcours, bei dem unter anderem die Geschicklichkeit beim Befahren eines schmalen Brettes unter Beweis gestellt werden konnte.
Werbung für ihren Sport machte auch die BMX-Radsportgemeinschaft, die sich etwas Besonderes hatte einfallen lassen. Der Maler- und Lackiermeister Matthias Petsch lockte mit "Airbrush-Tattoos", darunter auch das Vereinslogo, vor allem Kinder und Jugendliche zum Stand.
Codierung als Diebstahlschutz
Ob Cityrad, sportliches Trekkingrad, Mountainbike, Kinderrad oder E-Bike - die Besucher konnten sich nicht nur beraten lassen, sondern die Modelle auch testen. Wie schon in den Vorjahren konnten die Besitzer ihr Rad registrieren oder codieren lassen. Bei der Gebietsverkehrswacht, die mit zahlreichen Testgeräten auf dem Markplatz präsent war, wurde insbesondere der Fahrradhelm thematisiert, was besonders beim Bürgermeister auf Zustimmung stieß. Er sehe täglich auf seinem Weg zum Rathaus Erwachsene und erschreckend viele Kinder auf dem Weg zur Schule, die ohne Helm unterwegs sind.
Die Fahrradmesse war auch der Auftakt zum sechsten Stadtradeln, eine deutschlandweite Kampagne des Klima-Bündnisses. Dabei sind Bürger, Vereine, Schulen, Unternehmen und der Stadtrat Herzogenaurach aufgerufen, im Zeitraum vom 6. bis 26. Mai möglichst viele Fahrradkilometer beruflich wie privat für den Klimaschutz und für Herzogenaurach zu sammeln. Geradelt wird in Teams. Die aktivsten Radler und Teams erhalten attraktive Preise. Anmeldung und weitere Informationen unter www.stadtradeln.de oder bei www.facebook.com/stadtradeln.