Herzogenaurach: 2G verdirbt Weihnachtsgeschäft - "nicht damit gerechnet, dass es so schlimm wird"
Autor: Isabel Schaffner
Herzogenaurach, Dienstag, 04. Januar 2022
Die 2G-Regel hat das Weihnachtsgeschäft mancher Geschäfte in Herzogenaurach und Höchstadt deutlich gebremst. Darunter ein Modegeschäft, ein Geschenkartikelladen und ein Skateshop. Eine Händlerin zieht jedoch eine positive Bilanz.
           
- Höchstadt/Herzogenaurach: 2G-Regel schadete dem Weihnachtsgeschäft mancher Läden
 - Auswirkungen von Corona: Menschen meiden Zugangsbeschränkung und bestellen online
 - X-World Skateshop Herzogenaurach: "Habe nicht damit gerechnet, dass es so schlimm wird."
 - "Judiths Schatzstube" profitiert von ausgefallenen Weihnachtsmärkten
 
Die Hoffnungen mancher lokaler Einzelhändler*innen, dass das Weihnachtsgeschäft 2021 durch die Corona-Impfungen wieder normal wird, ist durch die Omikron-Variante und die 2G-Regel enttäuscht worden. Händler*innen aus Höchstadt und Herzogenaurach ziehen im neuen Jahr Bilanz. Wie positiv diese ausfällt, hängt offensichtlich vom Sortiment ab.
Herzogenaurach: "Modetreff" und "X-World Skateshop" enttäuscht
Am Mittwoch (29. Dezember 2021) entschied der Bayerische Gerichtshof, dass die 2G-Regel in Bekleidungsgeschäften nicht mehr gilt. Für Angela Schill vom "Modetreff" kam dieser Entschluss viel zu spät. Gerade der Monat vor Weihnachten sei normalerweise einer der umsatzstärksten. Die Kundschaft habe sich sehr zurückgehalten: "Das kann man vergessen, es ist gar nichts gelaufen", berichtet sie inFranken.de.
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Der Online-Handel, an dem sie sich mit ihrem kleinen Laden mit vielen Einzelteilen nicht beteiligten könne, habe stattdessen geboomt. "Da sind wir vergessen worden." Schill sei nicht davon ausgegangen, dass die Lage trotz der Impfungen 2021 noch so angespannt sei und habe daher auch nicht weniger Waren bestellt. Einige Kleidungsstücke kämen in der nächsten Saison wieder aus der Mode. "Auf denen bleiben wir jetzt sitzen müssen sie für ein Butterbrot abgeben."
Marco Giehm betreibt mit einem Kollegen den "X-World Skateshop" in Herzogenaurach und entgegnet auf die Frage nach seinem Weihnachtsgeschäft ernüchtert: "Welches Weihnachtsgeschäft? Letztes und vorletztes Jahr hatte ich keins." Er hätte seinen Laden fast zulassen können, fasst er zusammen. Nur der Online-Shop habe etwas mehr für Umsatz gesorgt. Aber auch eine Öffnung ohne 2G-Regel hätte nichts gebracht, meint er: "Die Leute haben momentan nur 2G im Kopf und Ladenbesuche sind ihnen wohl zu anstrengend. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so schlimm wird."
Höchstadt: Auch "Luitgard Dresel Geschenkartikel" erlebt Umsatzeinbruch
Seit 2000 betreibt Luitgard Dresel in Höchstadt einen Geschenkartikelladen. Sie habe positive Erfahrungen mit den Kund*innen gemacht. Zum Großteil hätten sie sich an die Zugangsbeschränkungen gehalten. Trotzdem fehle etwa ein Viertel ihres normalen Umsatzes. Grund dafür seien vor allem die wegfallenden Weihnachtsfeiern gewesen. So habe sie kaum Wichtelgeschenke verkaufen können.
Weil sie durch die komplette Schließung im Vorjahr noch einige Artikel übrig hatte, sei sie zurückhaltend mit den Einkäufen für Weihnachten gewesen. Anders als in der Modebranche verkauften sich Weihnachtsartikel im darauffolgenden Jahr noch genauso gut.