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Heroldsberg: Krise bei Schwan-Stabilo-Gruppe - Stellenabbau geplant


Autor: Anton Knorr

Heroldsberg, Mittwoch, 17. Dezember 2025

Die Heroldsberger Unternehmensgruppe Schwan-Stabilo steckt in einer Krise - das zeigt die aktuelle Jahresbilanz. Auch für die Schreibwarensparte hat das Konsequenzen.
Die Schwan-Stabilo-Gruppe hat ihre Jahresbilanz veröffentlicht - darin zeigt sich ein Negativtrend.


Viele Unternehmen geraten derzeit in Angesicht der wirtschaftlichen Lage ins Straucheln. So gab ein Industriehersteller aus dem Kreis Haßberge jüngst bekannt, 2026 etliche Stellen streichen zu wollen und auch der fränkische Schreibwarenhersteller Faber-Castell plant einen Stellenabbau. Ähnlich sieht es bei der Schwan-Stabilo-Gruppe aus dem mittelfränkischen Heroldsberg aus.

Bis zum Jahr 2028 sollen die Personalkosten beim Teilkonzern Stabilo um acht Prozent gesenkt werden, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Unternehmensgruppe. Die Jahresbilanz zeigt auch: Für viele Stifte-Hersteller ist die Lage aktuell nicht leicht. Zwar vertreibt die Unternehmensgruppe auch noch Kosmetik- und Outdoorprodukte, jedoch ist der Umsatz im Jahr 2025 auf 758 Millionen Euro gesunken - und betrug damit vier Prozent weniger als im Vorjahr.

Krise bei Schwan-Stabilo-Gruppe: Umsatzrückgang hat Konsequenzen - Stellenabbau geplant

"Das Geschäftsjahr 2024/25 war für Schwan-Stabilo geprägt von einer schwachen Konjunktur und einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld", heißt es in der Mitteilung. Diverse Faktoren, wie eine spürbare Konsumzurückhaltung, bremsten den weltweiten Handel. Auch in Deutschland sei die Kaufhaltung verhalten geblieben, so Schwan-Stabilo. Daher müssten nun Maßnahmen ergriffen werden.

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Die Unternehmensgruppe ist in den Teilbereichen Kosmetik, Outdoor und Schreibgeräte (Stabilo) tätig. Die beiden letzteren verzeichneten in diesem Jahr den größten Umsatzrückgang. Der Teilkonzern Stabilo ging im Vergleich zu 2024 um 6,8 Prozent auf rund 200 Millionen Euro, der Teilkonzern Outdoor sogar um 10,4 Prozent auf knapp 188 Millionen Euro zurück. Der CEO der Gruppe, Michele Molon, sagt dazu: "Es sind herausfordernde Zeiten. Wir wissen, dass wir nicht alles sofort verändern können, aber wir gehen die Aufgaben entschlossen an".

"Wie die gesamte Branche spüren auch wir die Auswirkungen der Digitalisierung", erklärt Stabilo-Chef Horst Brinkmann. Dazu komme eine verhaltene Konsumstimmung. Der Betrieb müsse jetzt die Kostenbasis stärken: "Deshalb setzen wir in Deutschland auf ein Freiwilligenprogramm mit Angeboten für Teilzeit und Vorruhestand". Bis zum Jahr 2028 sollen die Personalkosten um acht Prozent gesenkt werden. Lediglich in der Kosmetiksparte konnte das Unternehmen seinen Umsatz mit einem Minus von 1 Prozent auf rund 369 Millionen Euro ungefähr auf Vorjahresniveau halten, so die dpa.

Outdoor-Bereich besonders gebeutelt: Schwan-Stabilo-Gruppe verzichtet auf Neueinstellungen

Am angespanntesten ist die Lage im Outdoor-Bereich, in dem die Schwan-Stabilo-Gruppe den größten Rückgang verzeichnen musste. Grund dafür waren die allgemeine Marktsättigung, hohe Lagerbestände und die angespannte Lage im Sportfachhandel. 

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen laut dpa damit, dass sich die Märkte langsam stabilisieren. Wegen der Marktbedingungen will es demnach besonders auf Kosteneffizienz schauen. Unter anderem wird weltweit vorerst auf Neueinstellungen verzichtet. Schwan-Stabilo beschäftigt rund 5.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon fast 2.300 in Deutschland.