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Hemhofener Musikschüler zaubern Bilder ins Ohr


Autor: Heike Reinersmann

Hemhofen, Montag, 24. März 2014

Zwei Hemhofener Blasorchester entführen ihr Publikum nach Lanzarote, nach Irland und an die Copacabana.
Die Mitglieder des Juniororchesters sind zwischen neun und elf Jahre alt. Fotos: Heike Reinersmann


Souverän und mit einer Prise Spannung boten rund 30 Schüler der Musikschule Hemhofen unter der Leitung von Leonhard Meisinger und Sarah Szarek am Wochenende ein ausdrucksstarkes Konzert.
Mit Mambo, Märschen und Medleys gaben die 20 Schüler des Jugendblasorchesters eine starke Vorstellung ihres vielfältigen Könnens. Sicher intonierten sie sowohl düstere, schwerfällige Passagen als auch fröhlich und leicht anmutende Jagdgebläse in Tschaikowskys "Ouvertüre 1812". Unglaublich gut gelang den jungen Musikern in "Montanas del fuego" von Markus Götz die Übertragung eines optischen Eindrucks auf die akustische Wahrnehmung. Impressionen der Insel Lanzarote mit ihren bizarren Vulkanlandschaften regten den Tondichter Markus Götz an.
Zunächst schlängelte sich dunkles Blech in die Ohren der Zuhörer, ergänzt von leiser Percussion und hellem Blech, um zu voller Lautstärke aufzubrausen und

förmlich zu explodieren. Brodelnd und zischend wurden die inzwischen sinnlich auf der Insel angekommenen Zuhörer akustisch über die Insel geführt. Spannend, ahnungsvoll und sehr dicht präsentierten die Jugendlichen dieses moderne Stück. Lächeln und Freude strahlten aus den Gesichtern der Musiker und dürfen als sichere Zeichen für ihr Vergnügen am Musizieren gewertet werden.
Weiter ging es mit dem irischen Frühling, der im "Lord of the dance" sein Pendant der wechselseitigen Kräfte von Gut und Böse fand. Kraftvoll und grazil hüpfend kam der Frühling daher. Ein munteres Pulsieren und brausende Kräfte zeigten die andere Seite des Werkes.

Gelungenes Solo

Der Nachwuchs wird im Juniororchester von Sarah Szarek herangezogen. Hier finden sich aktuell zehn Schüler im Alter von neun bis elf Jahren. Das Orchester hat sich sehr gut entwickelt und ist im Klangkörper einheitlicher geworden. Pfiffig und sicher ließen die jüngsten Orchesterschüler vier Titel erklingen und spielten sich direkt in die Herzen des Publikums. Tobias Schmid wagte sich im Earth Song von Michael Jackson an einen Solopart heran und wurde von den Querflöten, Saxophon, Posaune, Trompete, Euphonium, Tuba und Schlagzeug unterstützt. Orchester-Chef Leonhard Meisinger freute sich: "Da brauche ich mir um den Nachwuchs ja keine Sorgen zu machen."
Tatsächlich gilt, dass die Schüler mit großem Durchhaltevermögen und in mehrfacher Hinsicht mit "langem Atem" im Orchester dabei sind. Meisinger freute sich, dass Bürgermeister Joachim Wersal (FW) sieben Schüler für ihre langjährige Treue ehren konnte. Katja Gumbert und David Bauerreis gehören bereits seit sieben Jahren zum Orchester und seit sechs Jahren spielen Nora Thiem, Sebastian Rode, Florian Kraus sowie Xenia und Xaver Löffler mit.
"So eine Urkunde macht sich auch im Bewerbungsportfolio recht gut", weiß Meisinger, denn "sie bestätigt eure Beständigkeit und Zuverlässigkeit." Spontan überreichte der Bürgermeister dem engagierten Orchester-Chef seine Hemhofen-Anstecknadel: "Seit Anfang der Musikschule sind Sie dabei und haben unglaublich viel auf die Beine gestellt, darum überreiche ich Ihnen jetzt meine Hemhofen Nadel", lobte Wersal ergriffen.
Das sich anschließende "Viva Brasil" übernahm die Lebensfreude. Flott, temperamentvoll, melodisch und rhythmisch stark spielten sich die jungen Profis wieder in Herzen des Publikums und entführten dieses quasi an die Copacabana. Mit dem Jubiläumsmarsch zum 60-jährigen Bestehen des nordbayerischen Musikbundes präsentierten sie dann ein wahres Kontrastprogramm. Mit "Lord of the Rings" sowie "Latin Gold" demonstrierten sie weitere Elemente ihres Könnens. Gemeinsam mit dem Juniororchester gingen sie ins große Finale und rockten "Smoke on the water". Besonders die Nachwuchsmusiker zeigten sich begeistert: "Das macht total viel Spaß, mit den Großen zu spielen."