Hemhofener Burschen stemmten die Kerwafichte
Autor: Sonja Werner
Hemhofen, Sonntag, 05. Mai 2013
Beim Bieranstich in Hemhofen zischte es verdächtig, und so mancher wurde nass. Dagegen verlief das Aufstellen der Kirchweihfichte problemlos.
"Zischschsch" - und das halbe Fass lief leer beim Bieranstich auf der Hemhofener Kirchweih am Freitag. Nicht nur Bürgermeister Joachim Wersal (FW), dem dieses Missgeschick passierte, auch etliche der Umstehenden bekamen eine nasse Dusche ab. "Es hat den Richtigen getroffen" kommentierte das Gemeindeoberhaupt schmunzelnd auf Nachfrage, wie einem erfahrenen Anstecher wie ihm das geschehen konnte - ohne sich näher darauf einzulassen, auf wen sich diese Aussage genau bezieht.
Waren doch immerhin nicht nur die Ortsburschen, sondern auch viele Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft, darunter auch die Kandidaten für die Nachfolge des am Ende dieser Wahlperiode aus seinem Amt scheidenden Bürgermeisters, ganz in der Nähe des Geschehens.
Keine Probleme hatten die Ortsburschen am Samstag mit dem Aufstellen der Kerwasfichtn. Leicht war es zwar nicht - 32 Meter Baum und 15 junge Burschen, da waren im Vorfeld schon Bedenken gekommen, ob das so ohne weiteres zu schaffen sei. Doch "wenn ich das ansag', dann klappt das schon" zeigte sich der seit vielen Jahren erfahrene Ansager Franz Haselberger überzeugt, und er hatte recht. Außerdem waren da ja noch die Altburschen, die unterstützend mit eingriffen, wo es Not tat. Gemeinsam jedenfalls stand das imposante Kirchweihsymbol innerhalb einer knappen Stunde.
Rockabend zum Start
Begonnen hatte die Hemhofener Kerwa eigentlich schon am Dienstag mit dem Rockabend für die Jugend. Die Band "Rock of Fame" hatte den Tanz- und Musikbegeisterten ordentlich eingeheizt, das Festzelt war voll gewesen. Der Sonntag galt dann dem Küchla zammspiln. Auch hier waren die Ortsburschen wieder feste zu Gange, als es galt, die fröhlich-frechen Spottversla bei den verschiedenen Anwesen im Ort an die Bewohner zu bringen. Der eine oder andere Obolus für ihre Mühen konnte denn auch der Vereinskasse zugute kommen. Auch die Vorbereitungen für eine Kerwa kosten schließlich Geld.
Am Montagnachmittag findet auf Einladung der Gemeinde noch der Seniorennachmittag statt. Großer Abschluss und Höhepunkt für die Burschen ist dann am Abend das Raustanzen rund um die Kerwasfichtn. Auch wenn die Ortsburschen zu dieser Zeit bereits einiges hinter sich haben - der Baum wird zwei Nächte bewacht, damit nicht etwas böse Buben versuchen, ihn zu schälen, was schon vorgekommen sein soll. Am Dienstag wird dann noch der "krumme Baam" an seinen großen würdevollen Bruder genagelt, dann ist endgültig Schluss - bis zum nächsten Jahr.