HEC-Gründer Axel Rogner will in den Bundestag
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 10. Sept. 2013
Maut statt Kfz-Steuer, Nordspange für Gremsdorf, DSL für alle - Axel Rogner weiß genau, was er will. Und wo er hin will: Der Gründer des Höchstadter Eishockey Clubs und Freie Wähler kandidiert für den Bundestag.
Warum soll der Wähler gerade bei Ihrem Namen sein Kreuzchen machen?
Axel Rogner: Seit fast 30 Jahren bin ich nun im politischen Umfeld in Höchstadt und Umgebung tätig und habe mich hier besonders stark in der Kommunalpolitik engagiert. Diese jahrelange Erfahrung, gepaart mit meinem beruflichen Wirken (regional und international) und meinen umfangreichen Vereinstätigkeiten (Sport, Ehrenamt, Soziales, Kultur) macht mich aus meiner Sicht zu einem sehr guten Bundestagsabgeordneten für unsere Region. Für alle Wähler und Wählerinnen, die sich ein solches Engagement wünschen, werde ich der geeignete Kandidat sein.
Was hat Sie dazu bewogen, eine politische Karriere einzuschlagen?
Ganz nach Walt Disneys "Wenn Du es Dir vorstellen kannst, kannst Du es auch machen" wollte ich einfach nicht mehr nur zuschauen und reden, sondern auch handeln. In erster Linie geht es mir darum, dass generell in der Politik wieder der normale Menschenverstand einkehrt. Die Bürgerbeteiligung sollte fest verankerter Bestandteil in der politischen Landschaft werden. Wir müssen nur auf Stuttgart 21 oder den Berliner Flughafen schauen. Heute zahlt man die Rechnung dafür, dass die Bürger mit ihrem gesunden Menschenverstand nicht schon frühzeitig in Entscheidungen eingebunden wurden. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die zu niedrige Finanzausstattung der Kommunen. Das Geld sollte bürgernah verplant oder ausgegeben werden. Das ist mein Verständnis, für dass ich stehe.
Wofür würden Sie sich als Bundestagsabgeordneter besonders einsetzen - was dürfen speziell die Bürger aus dem Wahlkreis Erlangen von Ihnen erwarten?
Der ländliche Bereich wird im Vergleich zu den Ballungsräumen immer mehr abgehängt und dem gilt es entgegen zu wirken. Wir brauchen eine andere Strukturpolitik und das beinhaltet auch, dass die allgemeine Daseinsvorsorge zu hundert Prozent in öffentlicher Hand sein muss. Dies gilt für die Wasserversorgung, den Stromnetzen und mittlerweile auch für das Internet. Für jeden Bürger und jede Bürgerin muss, auch im ländlichen Bereich, ein vernünftiges DSL zur Verfügung stehen. Hier muss der Staat endlich handeln. Ein zweiter Schwerpunkt ist sicherlich die Arbeits- und Sozialpolitik, in der ich meine langjährige Erfahrung als Einkaufsleiter und Betriebsrateinbringen kann.
Mit der A3 führt eine der europäischen Hauptverkehrsadern quer durch den Wahlkreis. Wie stehen Sie zu einer Autobahn-Maut für alle Fahrzeuge?
Im Wahlprogramm der Freien Wähler wird eine Autobahn-Maut generell abgelehnt, da man befürchtet, den deutschen Autofahrer und Pendler noch mehr finanziell zu belasten. Die Freien Wähler stehen aber für freie Meinungsäußerung und deshalb möchte ich meine persönliche Sicht hierzu darstellen: Dies hängt vom Mautsystem ab. Wenn wir ein Vignettensystem einführen und dafür die Kosten bei der Kfz-Steuer reduzieren würden, bin ich persönlich dafür. Ein elektronisches System, wie bei den Lkws, lehne auch ich generell ab, weil dies wirklich nur zu einem weiteren Abzocken der deutschen Autofahrer führt und zu teuer wäre.
Würden Sie sich für die Realisierung der seit Jahren diskutierten Stadt-Umland-Bahn von Nürnberg über Erlangen nach Herzogenaurach einsetzen? Macht ein solch schienengebundenes Verkehrsmittel überhaupt noch Sinn?
Für mich macht ein Schienensystem, welches auf einer Kfz-Straße verlaufen soll, nie einen Sinn. Hierfür sind Lösungen notwendig, die die Gleise (Stub) abseits der Straße verlaufen lassen. Was ist mit Finanzierungsmöglichkeiten, damit nicht der gesamte Landkreis finanziell kollabiert? Zuschüsse von über 90 Prozent müssen hier fließen, um das umsetzen zu können. Ich spreche mich aber klar für ein sogenanntes Rohbussystem für den gesamten Landkreis aus. Hier kann das Geld für den gesamten Landkreis eingesetzt werden. Unser ÖPNV im Landkreis ist sicherlich stark verbesserungsfähig. Bevor man Schienen auf die Straßen legt, sollte man lieber eigene Buslinien neben den Straßen an Stellen von Stauschwerpunkten bauen. Hier gibt es einige Länder und Städte, die das besser machen als die Metropolregion Nürnberg, zum Beispiel Amsterdam.
Die Bewohner an der B 470 in Gremsdorf fordern seit Jahren eine Ortsumgehung. Dürften sie auf Ihre volle Unterstützung hoffen?
Ich sehe für Gremsdorf nur eine Möglichkeit und das ist die Nordspange. Alle anderen Varianten wurde in den letzten Jahrzehnten verbaut. Hierfür kann ich meine hundertprozentige Unterstützung aussprechen. Dies hätte außerdem noch den positiven Nebeneffekt, dass das Gewerbegebiet Höchstadt-Ost einen zusätzlichen Anschluss erfahren könnte.