Hauptendorfer begraben die "Kerwasau"
Autor: Andreas Brandl
Hauptendorf, Montag, 26. August 2013
Am Sonntagabend spielte sich in Hauptendorf eine etwas andere Beerdigung ab. Trotz des Regens kamen die Trauergäste in Lederhosen und kurzen Hosen mit Weißbiergläsern in der Hand. Der Trauermarsch erinnerte mehr an einen Festumzug als an eine Beisetzung.
Aber dennoch war sonst alles da. Die Hauptendorfer haben ihre "Kerwasau" begraben. Eine witzige Ironie, die heutzutage kein fester Programmpunkt mehr auf jeder Kirchweih ist. In Hauptendorf wird die Tradition jedoch noch fortgesetzt und fand regen Anklang.
Um 22 Uhr wurde es in der Bar ruhig. Ein Bar-Mädel rief: "Wir gehen etz die Kerwa begraben!" So reihten sich die Kirchweihbesucher hinter dem Pavillon neben dem großen Zelt in der Ortsmitte ein.
Ein Biertisch steht da, auf dem Bastian Reichels dorfer liegt, mit Blumen auf dem Bauch - wie bei einer Beerdigung auf dem Sarg. Es wird gealbert und gelacht, bis "Pfarrer" Manfred Kreuzer eintrifft. Er leitet den Trauerzug mit Blasmusik, Bastian Rei chelsdorfer auf dem zur Trage umfunktionierten Biertisch samt Pavillon zum Fuße des Kirchweihbaumes. Nach ein paar kurzen Worten zu und über die Geschehnisse auf der Kirchweih, über die jeder lacht und schmunzelt, wird ein Lied angestimmt. Kreuzer singt "Humba humba humba täterä" vor, und das Volk stimmt mit den Musikern mit ein.
Nach einigen Strophen, die vielen endlos erschienen, gab es noch ein paar Worte zum Schluss - und die Kirchweih war für dieses Jahr gestorben.