Hannberger Ortsdurchfahrt ist schon "fast schön"
Autor: Richard Sänger
Hannberg, Mittwoch, 30. August 2017
Die Hannberger wollten Kerwa im frischsanierten Dorfzentrum feiern. Wegen ein paar Steinen müssen sie stattdessen um Zäune laufen.
Eigentlich hatten die Hannberger gehofft, dass der Dorfplatz zur Kirchweih von 8. bis 10. September nach dem Ausbau der Ortsdurchfahrt auch im neuen Glanz erstrahlt. Aber daraus wird nichts.
Zwar wurde der Dorfplatz gepflastert, aber der Übergang zur Straße bleibt wahrscheinlich noch länger mit einem Bauzaun abgesperrt. Bei der Sitzung des Gemeinderates informierte Bürgermeister Horst Rehder das Gremium, dass bereits seit längerer Zeit unterschiedliche Auffassungen bei den am Bau Beteiligten zur Dorfplatzgestaltung - insbesondere bei der vorgesehenen Treppenanlage - bestehen.
Klärungsbedarf
Die Beteiligten sind das Staatliche Bauamt, das Planungsbüro und die beauftragte Baufirma sowie die Gemeinde Heßdorf. "Im Interesse des Baufortschritts muss nunmehr eine Klärung erfolgen", fordert der Bürgermeister. Im Leistungsverzeichnis (LV) für die Treppenanlage waren Betonsteine enthalten, die nach einem Verlegungsplan und in einem vorgegebenen Radius verlegt werden sollen. Diese Bauleistung wurde auch in Auftrag gegeben.
Baufirma verweigert
Allerdings stellt sich jetzt die Baufirma quer. Nach ihrer Meinung sei die vorgesehene Bauleistung im LV nicht ausreichend beschrieben worden und die geplanten Radien bautechnisch überhaupt nicht machbar.Das Planungsbüro vertritt allerdings eine andere Meinung, so wurde die technische Machbarkeit in Abstimmung mit dem Steinhersteller positiv geklärt. Allerdings kommt die Baufirma zu einer anderen Einschätzung, und so dümpelt die Baustelle vor sich hin.
Wie der Bürgermeister erklärte, fand eine Vielzahl Gespräche und Ortstermine statt, ohne eine einvernehmliche Lösung zu erzielen. Am Ende erklärte sich das Staatliche Bauamt bereit, die technischen Lösungsmöglichkeiten kostenmäßig zu bewerten und es wurden mehrere Varianten berechnet.
Eine Steinvariante - ein Stein mit einer geraden Oberfläche - komme der Ursprungsplanung sehr nahe. Nach dem vom Staatlichen Bauamt erarbeiteten Ursprungs-LV wären für die Lieferung der Betonblockstufen Materialkosten in Höhe von rund 10 000 Euro angefallen.
Die neue Variante wird vom Staatlichen Bauamt mit Kosten von rund 18 000 Euro berechnet. Somit müsste die Gemeinde die Mehrkosten von rund 8000 Euro tragen. Damit waren die Mitglieder des Gemeinderats allerdings nicht einverstanden.
Schließlich habe das Bauunternehmen nach dem Leistungsverzeichnis angeboten und auch den Auftrag erhalten. Auch für die die Zeit von der Auftragsvergabe bis jetzt zeigten der Gemeinderat kein Verständnis. Es sei frustrierend, dass bis zur Kirchweih nichts passiert und es sogar fraglich sei, ob in diesem Jahr überhaupt noch was passiere.
"Kein Hexenwerk"
Stefan Stiegler (SPD) vertrat den Standpunkt, falls eine Firma einen Auftrag annehme, müsse sie eigentlich wissen, ob die Maßnahme machbar sei."Der kleine Dorfplatz ist doch kein Hexenwerk für eine Baufirma und muss eigentlich vorher wissen, ob sie das kann oder nicht", schimpfte Johann Ort (FW).
Nägel mit Köpfen machen
Markus Windisch (CSU) vertrat den Standpunkt: "Wenn der Platz schon nicht bis zur Kirchweih fertig wird, dann sollte man es jetzt auch nichts übers Knie brechen. Jedenfalls soll es anständig gemacht werden." Es müsse erst Klarheit geschaffen werden, ob der Stein wie vom Planungsbüro vorgeschlagen auch geliefert werden kann. Auf Windischs Vorschlag wurde die Entscheidung vertagt, und in der nächsten Sitzung sollen die Beteiligten Rede und Antwort stehen.