Hannberger Christbaum kam mit Kipphänger
Autor: Stefan Reinmann
Hannberg, Sonntag, 25. November 2012
Die Dorfgemeinschaft in Hannberg hat eine Weihnachtstanne auf dem Kirchplatz aufgestellt. Mit einem Kippanhänger wurde der Baum aus dem Garten einer Spenderin zum Dorfplatz transportiert. Auch ein ungünstig stehendes Straßenschild konnte die Männer nicht an Ihrer Arbeit hindern.
Knatternder Motorenlärm. Die Holzspäne fliegen Werner Baumüller um die Ohren. Konzentriert schneidet er mit einer Motorsäge den Stamm einer Tanne zurecht. Der neun Meter hohe Baum soll der neue Hannberger Weihnachtsbaum werden. Im Garten von Michaela Weichselbaum stehen sieben Männer und warten darauf, dass die Tanne fällt.
Michaela Weichselbaum spendet Tanne
24 Jahre stand der Baum in Weichselbaums Garten. Jetzt soll er raus. Weichselbaum will mehr Licht vor ihrem Haus. "Da hab ich einfach meinen Nachbarn Georg Willert gefragt, ob der Baum als Weihnachtsbaum für das Dorf passt", erklärt Weichselbaum. Diese Spende nehmen die Hannberger Männer gern an.
Samstagmorgen stehen sie mit Traktor und Kipphänger vor Weichselbaums Haus. Der Gartenzaun ist im Nu entfernt, der Fallkerb in den Baum gesägt.
"Käferhölzlein"-Straßenschild steht im Weg
Vor dem Abtransport zur Dorfmitte gibt es noch eine kleine Hürde zu meistern. Die Äste hängen am Straßenschild fest. Drücken. Ziehen. Es hilft nichts. Schraubenzieher müssen her. Sebastian Klinga und Georg Willert schrauben das Schild ab. Passt.
Stammtisch der Nimmermüden spenden Lichterketten
Zehn Minuten später steht der Anhänger samt Baum auf dem Dorfplatz. Das Loch ist noch vom Vorjahr da. Das wird der zwölfte Weihnachtsbaum, den die Männer vor der Wehrkirche platzieren. "Der Tannenbaum gehört einfach zur Vorweihnachtszeit. Das schaut einfach schön aus", erklärt Werner Baumüller den Antrieb Gruppe Freiwilliger.
166 Lichter kommen an die Nadelzweige. Gespendet hat der Stammtisch der Nimmermüden die Beleuchtung. Den Strom spendet die Firma Wegscheider auf deren Grundstück die Tanne auch stehen darf. Bis der Baum aber aber endgültig steht vergehen noch knapp zwei Stunden. Die Männer sind Perfektionisten. Mit einem Haken wird der Stamm gedreht, damit die schönen Äste nach vorne hängen. Mit Seilen und Ketten ziehen die Männer die Tanne genau in die Senkrechte.
Eine Belohnung für ihren Einsatz machen sich die Freiwilligen selbst: Nach der Arbeit gibt es heiße Knackwürste und einen Dorfplatz, der die Hannberger Wehranlage ein bisschen weihnachtlicher macht.