Druckartikel: Häme und Mitleid für die Gremsdorfer

Häme und Mitleid für die Gremsdorfer


Autor: Christian Bauriedel

Gremsdorf, Dienstag, 21. Juni 2016

Auf Facebook diskutieren Autofahrer über die Verkehrssituation in Gremsdorf. Dort ist die Verkehrsbelastung durch den gesperrten Aischübergang gestiegen.
Als Abkürzung beliebt: die Brückenstraße in Gremsdorf.  Foto: C. Bauriedel


Die Verkehrssituation in Gremsdorf bietet Stoff für Diskussionen. Speziell im Fokus der Debatte ist die gestiegene Belastung der Brückenstraße. Sie ist zu einem willkommenen Schleichweg geworden, seitdem in Höchstadt der Aischübergang gesperrt ist. Auch wenn die offizielle Umleitung die Schönwetterstraße ist, nutzen viele Ortskundige die Strecke als Abkürzung von und nach Höchstadt.

Letzte Woche erreichte uns zu diesem Thema ein Leserbrief eines Anwohners des angrenzenden Mühlenwegs. Sein Unmut richtet sich nicht nur gegen das Mehr an Autos, sondern vor allem gegen einige Fahrer, die die Einbahnstraßenregelung umgehen.

Unter dem Artikel von inFranken.de haben bei Facebook etliche Leser ihre Meinung zur der Situation in Gremsdorf geschrieben. "Ja mein Gott, wo sollen wir denn fahren, wenn die alles mit

Baustellen zuschustern", sagt eine Leserin. Auch eine andere kann die Aufregung nicht nachvollziehen: "Tut mir leid. Nicht nur die Gremsdorfer sind vom zunehmenden Verkehr betroffen."


Verständnis aus Höchstadt-Nord

Mehr Verständnis zeigt eine Höchstadterin: "Ich wohne in Nord, und wenn ich im Lidl oder im E-Center einkaufen will, fahr' ich sieben Kilometer Umweg. Das kostet auch einiges. Tut mir echt leid für die Anwohner, aber ich kann nix dafür."


Erinnerung an den Schäfergraben

Einen differenzierten Blick wirft eine andere Leserin auf die Situation in der Brückenstraße in Gremsdorf. Sie erinnert an den Protest unter Höchstadter Anwohnern, als eine Behelfsbrücke im Gespräch war: "Na ja, mal ganz ehrlich, die Höchstadter wollten keine provisorische Brücke und Straße durch den Schäfergraben. Hat die Gremsdorfer denn irgendwer gefragt? Ich fände es auch besser, wenn wir auf kürzerem Weg in die Stadt kämen und nicht immer über Lonnerstadt oder Gremsdorf müssten."

Von anderer Seite gibt es Mitleid mit den verkehrsgeplagten Gremsdorfern: "Noch mehr Verkehr. Fährt ja schon ohne Baustellen genug durch. Hier wäre mal eine Umgehungsstraße angebracht und für viele Anwohner dort was wert!"


"Wärs ka Straße gworn"

Auch andere erinnern an die hohe Belastung, wenn auch mit einem Smiley versehen: "4000 Lkws täglich! Nicht mit uns! Wird Zeit, dass es in den Nachrichten kommt und die Politiker sich darum kümmern." Aber auch hämische Kommentare finden sich unter den Facebook-Beiträgen: "Mein Gott, die Gremsdorfer habens aber auch mit ihrem Verkehr." Und ganz kurz und fränkisch: "Wärs ka Straße gworn."