Druckartikel: Hacker erklärt, weshalb der Puma-Standort für die Stadt nicht geeignet war

Hacker erklärt, weshalb der Puma-Standort für die Stadt nicht geeignet war


Autor: Redaktion

Herzogenaurach, Freitag, 30. Juni 2017

Die Puma-Immobilie in der Würzburger Straße ist verkauft. Eine Option als Rathaus wäre sie für die Stadt aber trotzdem nicht gewesen.
Der Herzogenauracher Sportartikler Puma hat seine "alte" Verwatltung in der Würzburger Straße verkauft, Eine Option als Rathaus wäre sie für die Stadt aber trotzdem nicht gewesen.  Foto: Bernhard Panzer


Zu Berichten im FT und den Diskussionen in der Öffentlichkeit hat Bürgermeister German Hacker am Donnerstag eine aktuelle Stellungnahme verfasst. Thema ist der Investitions-Komplex Rathausneubau, Schlosssanierung und Bau eines Bürgerzentrums am Hubmannareal mit Tiefgarage.

In seinen Ausführungen (im Folgenden im Wortlaut) beschreibt Hacker auch, weshalb ein möglicher Alternativstandort für das Rathaus bei Puma in der Würzburger Straße für die Stadt nicht in Frage kam (siehe extra Bericht) und weshalb nicht nur seiner Meinung nach ein Rathaus in die Stadtmitte müsse.

Hacker: "Dem gesamten, nun bereits Jahre andauernden Prozess ist eine grundsätzliche Standortdiskussion vorangegangen. Ergebnis war, dass ein Rathaus mit Bürgerzentrum und Stadtbibliothek ins Zentrum der Stadt gehören. Der Puma-Standort an der Würzburger Straße ist eingehend geprüft worden. Die Gebäude bzw. Nutzflächen sind allerdings viel zu groß für das, was Rathaus und Bürgerzentrum benötigen, ca. zweieinhalbmal so groß.

Es ergäbe sich zudem ein erheblicher Umbau- und Sanierungsaufwand. Weiterhin muss man - völlig unabhängig von anderen Standorten - in jedem Fall das denkmalgeschützte Schlossgebäude generalsanieren und einer Nutzung zuführen sowie für den Untergrund des Hubmann-areals zumindest eine Altlastensanierung durchführen.

Dort befindet sich ja die ehemalige, 1978 eingerissene Hubmann-Brauerei - leider inklusive aller Schadstoffe. Diese beiden Kostenkomponenten muss man jeder Lösung hinzufügen. Alleine die unvermeidliche Schlosssanierung wird sich auf ca. zehn Millionen Euro belaufen. Dies, zusammen mit einem erheblichen Umbauaufwand eines deutlich zu großen Puma-Gebäudes an der Würzburger Straße, hätte ein noch größeres finanzielles Risiko in sich geborgen und wäre insgesamt betrachtet eben nicht günstiger gewesen. Auch eine Neubetrachtung ändert daran nichts.

Hinzu kommt, dass das Puma-Gebäude an der Würzburger Straße unterdessen bereits verkauft wurde. Es wird eine Nutzung in Form von Wohnraum und Gewerbeflächen angestrebt (siehe obenstehend). Der neue Eigentümer und die Firma Puma werden sich hierzu in den nächsten Tagen äußern.

Ein Rathaus und ein Bürgerzentrum gehören in das Herz der Stadt. Zusammen mit den Abwägungen zu anderen Teilstandorten ist die Entscheidung, Rathaus und Bürgerzentrum dort zu planen, wie es der mit breiter Mehrheit gefassten Beschlusslage des Stadtrates entspricht, nach wie vor richtig.

Das Bürgerzentrum mit Stadtbibliothek, Beratungsräumen, kleinem Veranstaltungssaal und anderem wird ein Magnet für die Innenstadt, der Bürgerinnen und Bürgern aller Generationen viel bietet. Der Schlossgraben wird nach der Bauphase wieder ein grünes Band werden, geöffnet dann auch zum heutigen mit Autos übersäten Hubmannparkplatz, und der Schlosshof als ,Open-Air'-Veranstaltungsraum wird noch besser nutzbar sein.
Zweifellos werden die Kosten erheblich sein und man wird, wenn nach Zuarbeit der Fachplaner alles auf den Tisch kommt, um weitere Entscheidungen zu treffen, sehr genau und verantwortungsbewusst prüfen, was nötig ist und wo gegebenenfalls gespart werden kann. Das ist ein völlig normales Vorgehen. Wir müssen uns die Zeit dafür nehmen. Schließlich wird hier für die nächsten drei bis vier Generationen geplant.

Zu den Kosten noch abschließend: Man kann auf der ,grünen Wiese' ein reines Zweckgebäude für ein Rathaus billiger errichten, das war stets klar. Angesichts der Notwendigkeit der Schlosssanierung, der Sanierung des Hubmannparkplatzes mit Tiefgarage, den räumlichen Randbedingungen am Standort insgesamt, sind die Kosten aber jederzeit vergleichbar und angemessen, das hat auch die Tiefgaragenentscheidung, bei der Vergleichszahlen vorgelegt wurden, gezeigt.

Wir werden daher die aus meiner - und der Mehrheit des Stadtrates - Sicht wohl begründeten Planungen in aller Ruhe und mit Gewissenhaftigkeit schrittweise voranbringen." red