"Gruppe Andersartig": Kunst kennt keine Grenzen
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Donnerstag, 20. Sept. 2018
Die "Gruppe: Andersartig" des Kunst- und Kulturvereins Herzogenaurach präsentiert sich in der Partnerstadt Wolfsberg. .
Wenn die beiden Städte Wolfsberg und Herzogenaurach jetzt das 50. Jubiläum ihrer Partnerschaft feiern, dann hat das auch eine kulturelle Komponente. Denn zeitgleich zum Beginn der Feierlichkeiten Anfang Oktober findet in der Stadtgalerie am Minoritenplatz eine Ausstellung mit Künstlern aus Kärnten und Franken statt.
Es ist die "Gruppe: Andersartig" des Kunst- und Kulturvereins Herzogenaurach, die ihre Werke im Rahmen des grenzüberscheitenden Projekts "(R)Evolution" präsentiert. Ausstellen werden die Künstler Irene Hetzler (Herzogenaurach), Hans-Peter Singer (Weisendorf) und Carolin Gugel (Nürnberg). Zu ihnen gesellt sich Walter Melcher, ein Maler und Grafiker aus dem Wolfsberger Lavanttal.
Die Vernissage ist bereits am heutigen Donnerstag, die Ausstellung dauert bis zum 5. Oktober. Bei der Vernissage werden neben den Künstlern auch Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz und die Wolfsberger Kulturreferentin Manuela Karner sprechen.
Immer einer aus dem Ausland
Mit dem Projekt "Andersartig" wollen die Künstler Grenzen überschreiten. Zum Stammpersonal gesellt sich immer jeweils ein Künstler aus dem Ausland. So war bereits bei der ersten Ausstellung der Gruppe im November der tschechische Künstler Roman Krelina mit dabei. Er ist Maler, Bildhauer und Kurator der drei Stadtgalerien in Chomutov.
Jetzt vertritt Walter Melcher das andere Land. Er hat in Venedig studiert und lebt seit 1993 als freischaffender Künstler im Lavanttal und wohnt in St. Stefan. Zum Thema heißt es laut Flyer zur Ausstellung über ihn wie folgt: "An die Revolution als gesellschaftsverändernde Norm glaubt er mittlerweile nicht mehr und begegnet zeitgeistigen Trends im Zeichen des Neuen mit Skepsis."
Mensch und Natur
Hans-Peter Singer präsentiert digitale Kunst und Mischtechnik. Er beschäftigt sich mit Themen, die auf die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Menschen (Isolation, Anonymität, Gewalt) in ihrer Umgebung und unserer Zeit Bezug nehmen. Diese Bilder kombiniert Singer mit den Strukturen verwitterter Mauern oder alter Bäume und bindet den Mensch dadurch in die Natur ein: "Nicht der Mensch beherrscht die Natur, sondern umgekehrt", heißt es in der Beschreibung des Künstlers.
Irene Hetzler hat nicht zuletzt durch ihre frühere Tätigkeit im Herzogenauracher Rathaus einen guten Draht zu Wolfsberg. "Sie zeigt in ihren Bildern die eigene, andere Wahrnehmung der Welt von heute, in der die aktuellen globalen (r)evolutionären Entwicklungen diese immer komplexer und unberechenbarer werden lassen", wird beschrieben. Ihre Werke spiegeln Aspekte der realen Welt im Wesen Mensch, der Natur und Umwelt "abstrakt, expressiv oder surreal-fantastisch".