Grüne gründen Ortsverband in Höchstadt - das sagen die anderen Parteien
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 18. Januar 2019
Die Grünen haben in Höchstadt einen Ortsverband gegründet. Surfen die Umweltschützer 2020 in den Stadtrat?
2020 finden Kommunalwahlen statt. Möglicherweise schüttelt es dann den Höchstadter Stadtrat durch. Das Gremium könnte möglicherweise statt aus aktuell drei aus fünf Fraktionen bestehen.
Denn zwei neue Ortsverbände sind aufs politische Parkett getreten. Die AfD hat einen solchen 2017 aus der Taufe gehoben und angekündigt, in den Kommunalwahlkampf ziehen zu wollen. Vergangene Woche gründeten die Grünen einen Ortsverband.
"Ich bin meiner Heimat sehr verbunden. Mir blutet das Herz, wenn ich sehe, wie mit der Natur umgegangen wird. Man muss etwas tun", erklärt Sonja Koenigk den Antrieb für ihr kommunalpolitisches Engagement. Besonderer Dorn im Auge: Flächenfraß im Aischtal.
Die 52-jährige Kunstlehrerin am Gymnasium ist Vorsitzende des frisch gegründeten Ortsverbands. Dieser hat derzeit erst sieben Mitglieder. Doch man wolle schnell mehr Menschen für sich gewinnen - explizit auch jüngere.
Ambitionen auf Kandidatur
Und wird man 2020 antreten? "Soweit will ich noch gar nicht denken", sagt Koenigk. Doch man habe Ambitionen, etwas zu erreichen. Falls es personell Sinn macht, wolle man natürlich ins Rennen gehen. Das werde sich in den nächsten Monaten klären.
Und was sagen die anderen Fraktionen zum plötzlichen (Wieder-)Auftauchen der Grünen an der Aisch? Müssen sie um Stimmen bangen? "Ich würde es nicht als Konkurrenz sehen", sagt CSU-Fraktionsvorsitzender Alexander Schulz.
CSU sieht Schnittmengen
Die Grünen seien ein Mitbewerber, der den Stadtrat nur "befruchten" könne. Er habe keine Angst, dass die CSU im größeren Maß Stimmen verlieren könnte. Man sei ja thematisch gar nicht so weit auseinander, so Schulz. "Wir haben beim Flächenverbrauch schon lange den mahnenden Finger gehoben oder erneuerbare Energien wie etwa die Hackschnitzelheizung gefordert." Sollten die Grünen im Stadtrat ankommen, würde er sich über Debatten genauso wie über die Zusammenarbeit freuen.