Großumzug im Gymnasium Höchstadt
Autor: Christian Bauriedel
, Donnerstag, 26. Juli 2012
Bald soll der Altbau fallen. Bis dorthin muss alles an einen sicheren Ort gebracht werden. Für die Schulleitung ist es ein riesiger Organisationsaufwand.
Ein logistisches Problem ist ein Umzug immer. Aber wenn es nicht nur um Sofa, Fernseher und Blumenvase geht, sondern um meterweise Aktenarchiv, dutzende Stühle und massive Schreibtische, schwere Stahlschränke, ausgestopfte Tiere, gefährliche Chemikalien und eine ganze Schülerbücherei, dann kann man schon von einer Meisterleistung sprechen.
Bernd Lohneiß, Schulleiter am Höchstadter Gymnasium hat zur Zeit die Aufgabe eine solche Herausforderung zu bewältigen. "Morgen wird der Server abgeklemmt. Dann ist die Schule offline", sagt Lohneiß, während er mit seinem Stellvertreter Ulrich Günther durch den abrissbereiten Flügel der Schule geht. Dort wird ab Beginn der Sommerferien mit dem Abbruch begonnen. Der Gebäudeteil aus den 60er Jahren wird einem schicken Neubau Platz machen.
Interimslösung alte Grundschule
Die gesamte Ausstattung von Kunst-, Biologie-, Informatik- und Chemieunterricht muss in das alte Grundschulgebäude gebracht werden. "Wir sind froh, dass es diese Interimslösung für das nächste Schuljahr gibt", sagt Lohneiß. Denn als Schulleiter hat er Erfahrung mit solchen Großprojekten. In seiner Zeit am Christian-Ernst-Gymnasium in Erlangen hat er bereits von 2009 bis 2011 renovierungsbedingte Strapazen mitgemacht. Die Situation am Höchstadter Gymnasium sei aber immer noch besser: "Damals mussten die Schüler während der Bauarbeiten teilweise in Containern unterrichtet werden."
Auf dem Gang stehen reihenweise Umzugskartons. Sauber geordnet und gestapelt. "Darin befindet sich quasi die ganze Verwaltung der Schule. Wenn erst einmal die Verbindung zum Netz gekappt ist, dann ist die Schule gar nicht mehr existent, wenn man so will", sagt der Schulleiter. Die Zeugnisse seien schon alle gedruckt. Es werde ein Notsekretariat geben, das im Zweifelsfall noch etwas daran korrigieren könnte. Das Sekretariat wird ab dem nächsten Schuljahr seinen neuen Platz im frisch renovierten Westbau finden.
Zwei Firmen mit 17 Profis
Renovierung des einen Flügels und Abriss des anderen. Für die große Schule ist das ein Kraftakt. Da gibt es viel umzuräumen, zu schlichten und zu planen. Es arbeiten zwei Firmen mit insgesamt 17 Umzugsprofis am Transport der großen Büromöbel. "Am schwersten war der Sicherheitsschrank für die Chemikalien aus dem Chemie-Unterricht", schwitzt einer der Männer. 300 Kilogramm bei 30 Grad, ein Knochenjob.
Aber es muss nicht alles von Hand getragen werden. Mit zwei Lastenaufzügen werden die Kisten und Möbelstücke aus dem dritten Stock nach unten gebracht und dort auf Lkws verladen. Die Umzugsarbeiter bringen die Stücke dann an ihren vorerst neuen Bestimmungsort. "Zusammen mit den Fachlehrern haben wir jeden freien Raum in der Schule genutzt, um alles einzulagern, bis die Arbeiten vorbei sind." Auch die Schüler haben angepackt, als es darum ging Tische und Stühle zu tragen. Einen Vorteil habe die viele Arbeit aber auch, meint Lohneiß. "Wir haben endlich mal die Gelegenheit für eine Inventur und die Chance einiges an altem Bestand auszumisten.