Großenseebach zieht Zahlen aus dem Vorjahr heran
Autor: Richard Sänger
Großenseebach, Donnerstag, 16. April 2020
Wie sich Corona auf die Einnahmen der Gemeinde Großenseebach auswirkt, könnte auch der Kämmerer nur raten. Aber der Haushalt muss aufgestellt werden.
Der Haushaltsplan für das laufende Jahr ist ein umfangreiches Werk, dessen wichtigste Zahlen Kämmerer Jörg Hausham den Mitgliedern des Haushalts- und Finanzausschusses vorstellte.
Im Sitzungssaal saßen die Mitglieder im gebührenden Abstand und zu Beginn verwies Bürgermeister Seeberger auf die laufenden Projekte, wie die Erschließung des Baugebietes Bergstraße/Neuenbürger Weg und die Sanierung der Bergstraße sowie die Beschaffung eines Mehrzweckfahrzeugs (MZF) für die Feuerwehr.
Nach Auffassung des Kämmerers werde Corona noch keine Auswirkungen auf den laufenden Haushalt mit einem Gesamtvolumen von rund acht Millionen Euro haben, deswegen habe er sich an den Zahlen des Vorjahrs orientiert. Sollte Corona zu größeren Auswirkungen bei der Gewerbesteuer und der Einkommenssteuerbeteiligung führen, würden sich die Mindereinnahmen erst in den Folgejahren niederschlagen.
Die Auswirkungen seien daher noch nicht vorauszusehen, und für den neugewählten Gemeinderat bleibe immer noch die Möglichkeit eines Nachtragshaushalts. Der Bürgermeister hofft, dass es zu keinen größeren Kürzungen kommen müsse, es sei ein Finanzpolster vorhanden.
"Ich plane konservativ und eine Minderung bei der Gewerbesteuer macht sich erst in den nächsten Jahren bemerkbar", erklärte der Kämmerer und betonte: "Wir werden nicht zusperren müssen!"
Aufgabe für die Nachfolger
Werner Schrumpf (SPD) wäre es lieber gewesen, wenn der Haushalt 2020 vom neugewählten Bürgermeister und dem neuen Gemeinderat aufgestellt und beraten worden wäre, denn eine Reihe der jetzigen Gemeinderatsmitglieder gehöre dem neuen Gremium nicht mehr an. "Der neue Bürgermeister und die neuen Gemeinderäte wollen sicher eigene Konzepte einbringen, und auf eine Verschiebung der Haushaltssitzung kommt es jetzt auch nicht mehr an", betonte Werner Schrumpf.
Bürgermeister Seeberger verwies noch einmal auf die laufenden Projekte, die abgearbeitet und zum Abschluss gebracht werden müssen, dazu gehören zum Beispiel auch die Jugendräume, die kurz vor der Fertigstellung stehen. Die Aufstellung und Verabschiedung des Haushaltes sei auch der Wunsch seines Nachfolgers Jürgen Jäkel (MfG), erklärte Bürgermeister Seeberger.