Druckartikel: Große Hitze, fehlende Blüten

Große Hitze, fehlende Blüten


Autor: Richard Sänger

Herzogenaurach, Dienstag, 18. Sept. 2018

Beim Blütenträumefest auf der Herzo Base erfuhren die Besucher allerhand Interessantes über die Bienenvölker in der Region.
Miriam und die siebenjährige Melina zeigen den Besuchern die Königin. Foto: Richard Sänger


Trotz des trockenen und heißen Sommers zeigte sich Bienenfachwart Klaus Becker mit dem "Imkerjahr 2018" beim Blütenträumefest am Zeidlerhaus auf der Herzo Base zufrieden, zu dem er neben zahlreichen Mitgliedern auch zweite Bürgermeisterin Renate Schroff begrüßen konnte.

Wie Becker berichtet, machten sich in den letzten Wochen aber die monotone Landschaft und die fehlenden Blüten aufgrund der Trockenheit bemerkbar und die Bienen fanden kein Futter mehr. Auch die "Bienenweide" unweit des Zeidlerhauses neben der Firma adidas müsste zu dieser Jahreszeit noch in voller Blüte stehen, aber der fehlende Regen habe die meisten Pflanzen vertrocknen lassen und Becker hofft, dass sich die Blumen beim nächsten ausgiebigen Regen wieder erholen.

Früher als sonst zufüttern

So mussten die Imker früher als sonst zufüttern und auch die Bienen haben bereits angefangen, die für den Winter nötige Brut zu reduzieren. Wie Becker erklärt, wird dadurch das Überleben der Bienen schwieriger, da die Winterbiene etwa fünf bis sieben Monate lebt und die Sommerbiene nur fünf bis sieben Wochen. "Wenn nicht genug Winterbienen in den Stöcken sind, dann stirbt das Volk", weiß der Imker.

Die fehlenden Blüten und der Saft der Bäume trugen dazu bei, dass auch die Imker rund um Herzogenaurach wieder mehr dunklen Honig als sonst eintrugen, der sehr schmackhaft ist. "Unsere Imker freuten sich über die Mehrarbeit beim Wechseln der Waben und an der Honigschleuder", so Becker.

Gute Bedingungen wichtig

Immerhin bestäuben die Bienen eines Volkes im Frühjahr pro Tag und bei gutem Flugwetter rund zwei Millionen Blüten und erzeugen im Frühjahr nahezu elf Kilogramm Honig. In einem guten Sommer bringt es ein Volk auf fast 15 Kilogramm Honig, dafür müssen aber gute Bedingungen herrschen, also ausreichend Blüten. Durch die Monokultur müssen aber die Bienen immer weitere Strecken fliegen.

Deshalb bat Klaus Becker beim Blütenträumefest die zweite Bürgermeisterin Renate Schroff, dass die Stadt auf Brachflächen bienenfreundliche Blumen und Pflanzen ausbringen möge. Dazu können aber auch Gartenbesitzer beitragen. Für die Natur seien aber auch Wildbienen sehr wichtig, denn sie bestäuben vor allem auch Pflanzen mit kleinen Blüten, deren Kelch für die Honigbiene zu eng ist.

Beim Treffen neben dem Zeidlerhaus ließ Klaus Becker das vergangene Jahr und die Aktivitäten des Vereins Revue passieren. So über die regelmäßigen Imkerschulungen in Obermembach, die Arbeiten am Zeidlerhaus und am Lehrbienenstand in Bruck sowie die internationalen Begegnungen. Die Besucher bekamen Informationen über die 30 Bienenvölker auf der Herzo Base. An einem aufgestellten Schaukasten konnten die Besucher das Treiben der Bienen bewundern und sich von Miriam und Melina die Königin zeigen lassen.