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Großbäckerei hat noch freie Lehrstellen


Autor: Roland Meister

, Donnerstag, 13. Sept. 2012

Den Tag der Ausbildung am Donnerstag nahmen Abgeordnete der FDP-Landtagsfraktion, an der Spitze Wirtschaftsminister Martin Zeil, zum Anlass, das Unternehmen "Der Beck" in Erlangen-Tennenlohe zu besuchen. Grund war, dass sich die Liberalen beim bayerischen Mittelstand über Ausbildungssituation und Nachwuchsgewinnung informieren wollten.
Mit 32 Jahren hat Ronny Goller eine Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik begonnen. Zu den Ausbildungsinhalten gehört es auch, Brezen zu machen. Fotos: Roland Meister


"Der Beck" zählt mit derzeit mit 141 Filialen, etwa 1250 Mitarbeitern und einem Umsatz im vergangenen Jahr von rund 67 Millionen Euro zu den größten Gastronomiebetrieben in Deutschland.

Im Vergleich zu andern Betrieben im Bäcker- und Konditorbereich hat das Unternehmen laut Chef Siegfried Beck weniger Probleme, seine Lehrstellen zu besetzen. Derzeit gibt es in der Firma 45 Azubis in den Bereichen Bäcker, Konditor, Fachkraft für Lebensmitteltechnik, Bäckereifachverkäufer, Kaufleute für Bürokommunikation, Gestalter für visuelles Marketing sowie vier Stellen zum Bachelor of Arts.

Trotz des guten Zuspruchs hat "Der Beck" für 2012 noch offene Lehrstellen. Wer also noch keinen Ausbildungsplatz hat und Lust, einen der genannten Berufe zu erlernen, hat jetzt noch eine Chance. So wie Ronny Goller, der jetzt im September mit 32 Jahren eine Lehre zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik begonnen hat.

Nachtarbeit ist kein Hindernis


"Ich interessiere mich schon immer für Technik und war glücklich, dass mir 'Der Beck' die Möglichkeit gegeben hat, auch in meinem Alter noch mal von vorne zu beginnen", waren die Worte von Ronny, als er damit beschäftigt war, aus Teigrollen Brezeln zu formen.

Die Arbeitszeit beginnt meist mitten in der Nacht. Beim Beck sind die Anfangszeiten 22, ein und zwei Uhr, die Schicht endet in der Regel nach acht Stunden. Das war für Ronny kein Grund, dieses Weg nicht zu gehen.

"Ich war zehn Jahre im Rettungsdienst tätig und bin solche Arbeitszeiten gewohnt."

Bei der Großbäckerei kümmert sich Ruth Zeitler um die Azubis, und dies nicht erst, wenn die Lehrzeit beginnt. Zeitler besucht regelmäßig die Schulen, um den Schulabgängern die verschiedenen Berufszweige schmackhaft zu machen. Wie Siegfried Beck der Delegation mitteilte, ist ein Erweiterungsbau am Firmensitz in Tennenlohe für mehrere Millionen Euro geplant. Beeindruckt waren die Parlamentarier von der rationellen Arbeit im Betrieb. Die Tatsache, dass in der Produktion nicht mehr viel zu sehen war, erläuterte spontan Brigitte Meyer, Vorsitzende des Sozialausschusses des Bayerischen Landtags: "Wenn wir die Leute bei der Arbeit sehen wollen, hätten wir heute Nacht um drei Uhr kommen müssen."