Gremsdorfer Kinder hatten ihren eigenen Baum
Autor: Sonja Werner
Gremsdorf, Sonntag, 08. Sept. 2013
Hinter den Gremsdorfern liegen ereignisreiche Tage - heute klingt die Kirchweih aus. Der Tradition entsprechend gab es zwei Kerwa-Bäume - einen für die Großen und einen für die Kleinen.
Bei der Kirchweih in Gremsdorf wird nicht nur ein Kerwa-Baum aufgestellt, sondern gleich zwei. Das hat hier Tradition.
Zuerst waren die Kinder an der Reihe - stilvoll begleitet von ihren Ehrendamen Luisa, Rebecca, Johanna und Kristin. "Wir hätten auch mitgeholfen beim Aufstellen", sagte Luisa augenzwinkernd, "aber es machen ja zum Glück genügend Kinder mit - da können wir uns aufs Repräsentieren beschränken."
Die Kleinen waren fleißig
Entsprechend emsig waren die Kleineren denn auch mit dabei, als es galt ihren zwölf Meter hohen Baum direkt am Festzelt in die Höhe zu bringen. Wo es nötig war, wurden sie dabei von den Verantwortlichen des SC Gremsdorf unterstützt. Der Sportverein war heuer mit der Organisation der Kerwa betraut.
Die großen Kerwasburschen hatten an diesem Tag etwas mehr zu bewältigen - zumindest einer von ihnen: Daniel hatte den Einsatz zum Baumeinholen schlichtweg verschlafen. Damit er noch möglichst rechtzeitig im Wald ankommt, ließ er sich kurzerhand mit einem Taxi an den Einsatzort fahren. Pech für ihn: Der Taxifahrer kannte sich wohl nicht so ganz aus mit den Gepflogenheiten der Ortsburschen und brachte ihn zuerst in einen falschen Wald. Also weiterfahren zum richtigen Platz - das kostete Zeit und Nerven.
"25 Euro hat mich der Spaß gekostet", sagte Daniel schließlich. "Aber Hauptsache, ich war beim Fällen und Einholen dabei. Das war's mir wert."
31 Meter soll der Baum ursprünglich lang gewesen sein, doch fünf Meter seien abgeschnitten worden - aus Platzgründen, wie die Ortsburschen einhellig versicherten. Man habe befürchtet, sonst beim Aufstellen einen Zaun zu beschädigen.
Wie dem auch sei, auch mit 26 Metern war die Fichte noch ein Prachtstück. Und geschmückt war sie heuer sogar mit zwei Kränzen. Warum, wusste keiner, der zweite Kranz tauchte plötzlich auf und wurde kurzerhand einfach mit befestigt. Viel zusätzliches Gewicht hat er sicher nicht gebracht und die Burschen schafften das Aufstellen locker.
Beobachtet wurde das Werk von zahlreichen Zuschauern, nicht zuletzt von den Besuchern des Seniorennachmittags, zu dem traditionsgemäß die Gemeinde die älteren Mitbürger ins Festzelt lud. Kaffee, Kuchen und gemütlicher Plausch lockten auch dieses Jahr wieder viele Gäste. Tischdecken und Dekoration übernahm die Gremsdorfer Jugendgruppe, serviert wurde von den Gemeinderäten und freiwilligen Helfern.
Feierlicher Zug zum Ausklang
Den Bieranstich am Abend übernahm wegen Abwesenheit des Bürgermeisters Waldemar Kleetz sein Stellvertreter Norbert Walter. Auch ihm gelang es natürlich, das köstliche Nass zum Fließen zu bringen.
Heute folgt noch der feierliche Kirchenzug der Vereine zum Festgottesdienst in die Kapelle sowie ein fröhlicher Frühschoppen im Zelt. Am Abend schlagen die Ortsburschen den Geger raus und mit fröhlicher Stimmungsmusik klingt dann die Gremsdorfer Kerwa aus.