Gottes Segen für die Höchstadter Lourdes-Grotte
Autor: Evi Seeger
Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 24. November 2019
Die Weihe der Lourdes-Grotte am Schwesternhaus in der Kleinen Bauerngasse in Höchstadt wurde mit einem Fest begangen. Kardinal Cordes war aus Rom angereist.
Sie ist nach Höchstadt gekommen. Die "schöne Dame", wie die kleine Bernadette aus Lourdes 1858 die wunderbare Erscheinung nannte. In der Lourdes-Grotte auf dem Gelände des Schwesternhauses können jetzt alle Betenden der Gottesmutter ihre Sorgen und Anliegen anvertrauen und eine Kerze entzünden. Nicht zuletzt die Gläubigen, denen es nicht möglich ist, den Erscheinungsort in den französischen Pyrenäen selbst zu besuchen.
Die Einweihung wurde zu einem wunderbaren Fest, das Pfarrei und Stadt in einem würdigen Rahmen feierten. Den Weg zur Grotte hatten Anwohner und Feuerwehr festlich beleuchtet. In Kardinal Paul Josef Cordes war ein hoher Würdenträger aus dem Vatikan zu Gast, um mit Höchstadt zu feiern. Die Bläser des Ensembles "TaBrassCo" Bamberg (Leitung Florian Kager), sowie das Organistenteam Reinhard Döring, Gabriel Konjaev und Katharina Heilmann vertieften mit Werken der klassischen Musik das festliche Geschehen.
Natürlich wollten die im Gotteshaus versammelten Gläubigen auch den berühmten "Tölzer Knabenchor" sehen, der anfangs auf der Empore sang. Gegen Ende des Pontifikalamtes ließen die Chorknaben im Altarraum Bruckners "Ave Maria" und "Denn er hat seinen Engeln befohlen" von Mendelssohn-Bartholdy erklingen. Die Wirkung blieb nicht aus - riesiger Beifall war der Lohn für den musikalischen Hochgenuss. Pastoralreferentin Monika Urbasik dankte am Ende allen "für die wunderbare und bewegende musikalische Gestaltung".
"Lasst uns voll Freude unseren Glauben feiern, denn dieser Glaube versetzt Berge", sagte Stadtpfarrer Kilian Kemmer zu Beginn des Pontifikalamtes, das Kardinal Cordes als Hauptzelebrant im Kreis von Höchstadter Geistlichen, Diakonen und Gastpriestern feierte. Freude und Dankbarkeit waren die Gefühle, die der Bau der Lourdes-Grotte ausgelöst hatte. "Ein Zeichen der Hoffnung gegen alle Formen kirchlicher Resignation", wie Kirchenpflegerin Tanja Schwägerl in ihren Begrüßungsworten sagte. Sie freute sich, unter den Gästen aus Politik, Schulen, Vereinen, aus dem Seelsorgebereich und den polnischen Partnergemeinden auch Hildegard Hartenstein begrüßen zu können. Die Leiterin der deutschen Pilgerseelsorge in Lourdes war eigens angereist, um dieses Fest mit den Höchstadtern zu feiern.
Ein besonderes Ereignis war die Einweihung auch für die Erbauer der Grotte, die Familien Harald Dorsch, Andreas Haas, Georg Geyer und Lothar Güßregen. Sie hatten nach einer Pilgerfahrt nach Lourdes eine Idee in die Tat umgesetzt. Zu ihrem Kreis gehörte auch der verstorbene Professor Lothar Frey, der nur noch die Planung erleben durfte. Vergessen wurde er nicht: Sein Bild stand vor der Grotte. "Er feiert im Himmel mit uns", war sich Schwägerl sicher.
In seiner Predigt vertiefte der Kardinal den Begriff "Mutter". Gedanken an die Mutter seien in jedem Menschen tief verankert. "Sie hat uns einen Teil unserer Seele gegeben." Der Katholizismus lehne Gefühle nicht ab. Mit Rührseligkeit habe das nichts zu tun. Orte und Momente der Nähe Gottes würden die Sehnsucht nach Wiederholung wecken.
So auch der Wunsch, "es wäre schön, wenn wir in Höchstadt eine Lourdes-Grotte hätten", den Pfarrer Kemmer nach dem Erleben des Gnadenorts äußerte. Die Worte seien auf fruchtbaren Boden gefallen. Eine Gruppe von Pfarrmitgliedern habe diese Grotte geschaffen und sie der Pfarrei geschenkt. In Maria begleite den gläubigen Menschen die Wärme der Mutter, so dass er sich rückhaltlos Jesus anvertrauen könne. In ihrem "Was er euch sagt, das tut", liege der Auftrag für den Christen.