Giovanni Daniele will für die CSU das Lonnerstadter Rathaus erobern
Autor: Evi Seeger
Lonnerstadt, Dienstag, 24. Sept. 2019
Giovanni Daniele möchte ein Brückenbauer zwischen alteingesessenen Lonnerstadtern und Neubürgern, ein Bürgermeister für alle sein.
Der Italiener mit deutschem Pass lebt seit knapp 35 Jahren in Deutschland und seit 2009 in Lonnerstadt. Im Gasthaus "Zur Sonne" stellte ihn der CSU-Ortsverband als seinen künftigen Bürgermeisterkandidaten für die Wahl im März 2020 vor. Nominiert wurde Daniele allerdings noch nicht. Bei der Veröffentlichung im Amtsblatt sei ein Fehler unterlaufen und man wolle "auf der sicheren Seite sein", so der Vorsitzende des Ortsverbands und einstige Bürgermeister Theo Link.
"Hier steht ein Mann mit Lebenserfahrung, der diese auch in unsere Gemeinde einbringen will", sagte Link. Giovanni Daniele sei auch bereit, für den Kreistag anzutreten. Mit ihm als Kandidaten werde die Lonnerstadter CSU wieder die Stärke gewinnen, die sie verdient habe. Daniele ist damit neben Regina Bruckmann von den Freien Wählern der zweite Bewerber um das Lonnerstadter Bürgermeisteramt. Bleibt abzuwarten, ob auch die SPD einen Kandidaten ins Rennen schickt. Sicher ist, dass Lonnerstadt mit der nächsten Wahl zwei Ratsmitglieder mehr, also 14 Gemeinderäte, bekommt, da die Einwohnerzahl von 2000 überschritten ist.
Neue Heimat in Bayern
1964 in der Nähe von Venedig geboren, sei er 1985 - nach seinem Militärdienst - nach Deutschland gekommen, stellte sich Giovanni Daniele vor. Land und Sprache seien ihm "ganz und gar fremd" gewesen. Davon kann heute keine Rede mehr sein: Daniele spricht vorzüglich Deutsch, ist seit 22 Jahren mit seiner deutschen Frau Ingrid "glücklich" verheiratet und hat zwei volljährige Kinder. Aus Liebe habe er seinen Lebensmittelpunkt und eine neue Heimat in Bayern gefunden, sagt er. Die deutsche Sprache habe er sich zunächst autodidaktisch, dann über Sprachkurse am Goethe-Institut angeeignet. Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann und Betriebswirt führte ihn sein beruflicher Weg über viele Stationen "bis in den Führungskreis eines im Dax gelisteten Unternehmens".
Die politischen Entwicklungen hätten in ihm die Entscheidung reifen lassen, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren. Daniele hat dabei nicht nur Deutschland und Europa, sondern auch seine Gemeinde im Blick. 13,21 Prozent AfD-Stimmen in Lonnerstadt bei der letzten Landtagswahl und damit 4,27 Prozent über dem landesweiten Durchschnitt stimmen ihn nachdenklich. Die CSU habe in Lonnerstadt "eine geschichtliche Präsenz" und es gebe viele, die sich mit den Werten und Inhalten "der einzigen Heimatpartei Bayerns" identifizieren. Er wolle Lonnerstadt stark und selbstbewusst vertreten und der populistischen Präsenz eine starke demokratische Stimme entgegensetzen.
Die förmliche Nominierungsversammlung des Bürgermeisterkandidaten der Lonnerstadter CSU findet zusammen mit der Aufstellung der Gemeinderatsliste am Montag, 18. November, um 19 Uhr im Gasthaus "Zur Sonne" statt.