"Gewerbegebiet Aischpark weitgehend voll"
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 22. Dezember 2016
Mit gewaltigen Erdarbeiten werden in dem Höchstadter Gewerbegebiet die letzten Flächen erschlossen. Stadtrat und Verwaltung gehen in Klausur.
Als 2001 die Firma Baxter mit dem Bau ihrer Höchstadter Niederlassung den Startschuss für die Besiedlung des neuen Gewerbegebietes Aischpark setzte, lag die Baustelle allein auf weiter Flur, umgeben von Wiesen und Feldern. Die Größe des fast bis zur Autobahn reichenden Gewerbegebietes hatte damals auch Kritiker auf den Plan gerufen, die von Gigantomanie sprachen.
Heute, 15 Jahre später, stellt Bürgermeister Gerald Brehm fest: "Das Areal ist weitgehend voll." Bezieht man die Fläche für das geplante Einkaufszentrum und die bereits geschlossenen Grundstücksverträge mit ein, "gibt es nur noch begrenzte Möglichkeiten" im Aischpark.
Verhandlungen laufen
Derzeit verhandle man noch mit einigen kleineren Mittelständlern, von denen vier bis sechs schon Verträge unterschrieben haben. Mit einem größeren ansiedlungswilligen Unternehmen stehe man vor dem Abschluss. "Wir müssen jetzt überlegen, wie und wo es weitergehen soll", sagt der Bürgermeister. Über die Frage, wo künftig neue Gewerbegebiete ausgewiesen werden könnten, soll in einer Klausurtagung diskutiert werden, zu der im Januar der gesamte Stadtrat und die Verwaltung eingeladen werden.
2003 hatte Brehm das Gewerbegebiet zwischen dem Kieferndorfer Weg und der Verlängerung der Großen Bauerngasse als "Modell mit Zukunft" propagiert. Interessenten konnten unter Grundstücken zwischen 1000 und 100 000 Quadratmetern wählen. Ein Geheimnis des Erfolges war das Optionsmodell mit den Grundeigentümern. Darin ist festgelegt, dass sie ihre landwirtschaftlichen Flächen bei Bedarf zu einem bestimmten Preis an die Stadt verkaufen.
Dieser Tage fallen in dem Gebiet riesige Erdbewegungen auf. Laut Bürgermeister Brehm läuft einmal die großräumige Erschließung mit Wasser und Kanal, auch Straßen werden gebaut. Daneben stammt der eine oder andere Hügel von archäologischen Grabungsarbeiten, die in Abstimmung mit dem Denkmalschutz laufen. So ist bereits durch Funde belegt, dass es in der Region vorchristliche Siedlungen gegeben hat. Und schließlich gibt es auch Bauherren, die gerade ihr Gelände einfach aufschütten.
Einer von ihnen ist beispielsweise die Firma "wohnmobile-erlangen.de", die von Dechsendorf nach Höchstadt verlagert. Geschäftsführer Andreas Kohlert wollte eigentlich in der Stadt Erlangen erweitern, bekam dort aber keine Chance. Jetzt werde er die 150 000 Euro Gewerbesteuer im Jahr eben in Höchstadt zahlen, verriet er dem Fränkischen Tag.